Im Eingedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Am 27.01.2020 veranstalteten wir mit circa 60 Leuten einen Gedenkspaziergang vom ehemaligen (im NS arisierten) Bekleidungsgeschäft Adler, zum Wandbild für die Gegner und Opfer des Faschismus bis zum Gedenkstein des KZ Findorffs, wo wir den Schwur von Buchenwald vorgelesen haben und rote Nelken und Steine niedergelegt haben. Wir haben uns entscheiden den Schwur von Buchenwald vorzulesen und dabei auf die letzte Stelle, den kollektiven Schwur, zu verzichten, um deutlich zu machen, dass es uns um die Erinnerung an die Opfer und nicht um die Instrumentalisierung dieser Opfer geht. Wir möchten den Gedenkspaziergang explizit als alternatives und kommunistisches Eingedenken (im Sinne Walter Benjamins) verstehen. Im Folgenden dokumentieren wir unsere beiden Redebeiträge:

Erster Redebeitrag (am Brill / ehemaliges Bekleidungsgeschäft Adler):

Guten Abend und Danke,
dass ihr im Angesicht dieses unerfreulichen Anlasses erschienen seid.

Heute vor 75 Jahren befreiten Rotarmisten der ersten ukrainischen Front unter dem jüdischen Kommandanten Anatoli Schapiro das Konzentrationslager Auschwitz (heute) polnischen Stadt Ośwęicim. Heute steht der Name Auschwitz synonym für den industriellen Massenmord an den europäischen Jüdinnen und Juden:

„Die Forderung, daß Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die Allererste an Erziehung. Sie geht so sehr jeglicher anderen voran, daß ich weder glaube, sie begründen zu müssen noch zu sollen. Ich kann nicht verstehen, daß man mit ihr bis heute so wenig sich abgegeben hat. Sie zu begründen hätte etwas Ungeheuerliches angesichts des Ungeheuerlichen, das sich zutrug.“1

Das Eingedenken an die Opfer verpflichtet zu dem kategorischen Imperativ, „dass Auschwitz nicht noch einmal sei, dass nichts Ähnliches geschehe.“2 Der Imperativ setzt voraus, die historischen Umstände als die Bedingung der Möglichkeit des Geschehenen zu verstehen und ihre Überwindung anzustreben. Es geht hier und heute nicht um den Versuch, das Leid der Opfer nachzuvollziehen oder sich gar mit ihnen identifizieren. Es geht darum, die Verhältnisse, die dieses Leid ermöglichten im Eingedenken der Opfer zu denunzieren. Namentlich sind und waren diese Verhältnisse: Kapital, Staat und explizit der deutsche Staat.

Wer behauptet, die Shoah sei gegen den Zeitgeist, gegen den Lauf des aufgeklärten Weltgeschehens, liegt gravierend falsch. Es war d bis zur totalen Verwaltung aufgeklärte Welt, die die Shoah erst möglich machte. Die aufklärerische Rationalisierung ermöglichte nicht nur den industriellen Fortschritt, ohne den die Mordfabriken des Nationalsozialismus nicht denkbar wären. Sie schuf auch die Grundlage einer Kategorisierung der Welt und der sie bevölkernden Menschen, die ihren barbarischen Höhepunkt in den zu Nummern degradierten Insassen der deutschen Lager fand.

Antisemitismus ist der Ritualmord der Moderne. Er ist das irrationale Moment, der als Fluchtpunkt der rationalen Vernunft in einer unvernünftig eingerichteten Welt dient. Die antisemitische Weltanschauung entspringt aus dem Kapitalverhältnis und bestimmt die Juden zum absoluten Objekt. Gegenüber der offen zu Tage tretenden Unvernunft, der Unterteilung in Herrschende und Beherrschte wird der Antisemitismus zum Kitt, weil er scheinbar die Einheit der Gesellschaft von Staat und Kapital garantiert. Juden wird angelastet, für das Elend in der Gesellschaft verantwortlich zu sein. Antisemitismus zeigt sich als Weltanschauung. Innerhalb der Argumentationsstruktur oder Ideologie ist es egal, ob der Begriff Jude benutzt wird oder nicht: „Die Juden sind heute die Gruppe, die praktisch wie theoretisch den Vernichtungswillen auf sich zieht, den die falsche Gesellschaft aus sich heraus produziert.“3

In der Ideologie des Nationalsozialismus werden Jüdinnen und Juden übermächtige Eigenschaften angelastet, weswegen sie als „Gegenrasse“ konstruiert werden. Nicht umsonst schuf die Nazizeitung der Stürmer die Karikatur der Krake, um die angebliche jüdische Weltverschwörung zu verbildlichen. Die Jüdinnen und Juden sollten für das Geschehen in der Welt zur Verantwortung gezogen werden. Das antisemitische Potenzial der Gesellschaft von Staat und Kapital wird hier zum Zweck erklärt. Der ganze Staatsapparat baute auf der Vernichtung als Selbstzweck auf. Was in anderen Staaten im Moment der Krise immer wieder hervortat, wurde hier permanent mobilisiert.

Antisemitismus ist Teil des überall gegenwärtigen Allgemeinen, doch es war die historisch besondere deutschen Konstellation, in der es zum industriellen Massenmord kam. Was unterscheidet also die Nation der Täter von den Alliierten, was die völkischen von den westlichen Staaten? Während sich die westlichen Staaten auf das Aufbegehren der Bevölkerung gegen die Feudalherrschaft berufen, beruft sich der deutsche Nationalmythos auf das Aufbegehren für die Feudalherrschaft und gegen die napoleonische Fremdherrschaft. Dieses Aufbegehren wurde als Gründe für die sogenannten „Befreiungskriege“ (im 19. Jahrhundert) betrachtet. Als Befreiung wird nicht die Befreiung des Individuums vom Zwang wahrgenommen, sondern die Befreiung des Volkes von der Fremdherrschaft. In diesem Mythos wird das Individuum dem Volkskörper geopfert, anstatt sich der Volkskörper durch das individuelle Aufbegehren konstituiert. Hier werden die Mittel zum Zweck: Die Nation ist nicht Mittel zur politischen Herrschaft und Antisemitismus Mittel zur nationalen Stabilisierung, sondern sie werden zum eigentlichen Ziel.

Im Eingedenken all jener, dies wegen dieses wahnhaften Zieles erschlagen wurden, werden wir nun in Stille bis zum Wandbild für die Gegner und Opfer des Nationalsozialismus laufen, wo wir eine Zwischenkundgebung abhalten werden. Wir bitten euch dabei auf das Rufen von Parolen zu verzichten.

1Adorno: Erziehung nach Auschwitz.
2Adorno: Negative Dialektik.
3Adorno/Horkheimer: Dialektik der Aufklärung - Elemente des Antisemitismus.

Zweiter Redebeitrag (am Wandbild für die Opfer und Gegner des Nationalsozialismus):

Die Geschichte des Nationalsozialismus drängt uns als Kommunist*innen im Stande der Unfreiheit einen neuen kategorischen Imperativ auf. Im Moment, in dem die Verhältnisse, in denen „der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist“, sich partout nicht umwerfen lassen, können wir nicht mit marxistischer Besserwisserei und allerlei Ableitungstheorien die Opfer der permanent angestrebten negativen Aufhebung dieser Verhältnisse auf den Sankt Nimmerleinstag der Revolution vertrösten. Es geht – wie Theodor W. Adorno festhielt – darum, sein Denken und Handeln so einzurichten, dass sich Auschwitz nicht wiederhole und nichts ähnliches sei.

Antisemitische Gewalt – und nicht nur die – ist für die Kritik der Gesellschaft kein theoretisches Problem, das – falls es als Sein nicht raffiniert durch das Sollen verdrängt wird – sich in der Praxis auch mal ausklammern lässt. Im Gegenteil: Es ist stets die äußerste Radikalität geboten, wenn die fixe Idee von der befreiten Gesellschaft nicht dem Weltgeist auf dem Altar der Geschichte geopfert werden soll. Das Begründen dieser Radikalität, die dem Denken und Handeln abverlangt wird, wäre „etwas Ungeheuerliches angesichts des Ungeheuerlichen, das sich zutrug.“1

Diese Nötigung heißt auch für die materialistische Staatskritik, dass die Solidarität mit Israel nicht zur Diskussion steht. Dabei ist es schlicht und ergreifend egal, wie wir als Privatmenschen die aktuelle Regierung oder die dortige außerparlamentarische Opposition bewerten. Die offen zur Schau getragene Sympathie für Benjamin Netanjahu unterscheidet sich von dessen wahnhaften Ablehnung oft nur in Nuancen. Sie ist viel zu oft bloß der Ausdruck eines anderen Tickets anstatt einer bedingungslosen kommunistischen Solidarität mit dem Staat der Opfer der Shoah. Es geht nicht darum, dass Israel im Gegensatz zu anderen Staaten irgendwie humaner wäre, sondern darum, dass Israel durch die Inhumanität der anderen Staaten zur einzig möglichen Verteidigung der Jüdinnen und Juden geworden ist.

Der Versuch zwischen ehrbarem Antizionismus und bösem Antisemitismus zu unterscheiden blamiert sich dadurch, dass in ihm – meist unbewusst – der Staat gegen das Kapital ausgespielt werden soll. Wie Staat und Kapital sich gegenseitig bedingen, bedingen sich auch ihre aus ihnen erwachsenden negativen Kritiken einander. Wie Antisemitismus die negative

Kapitalkritik ist, ist Antizionismus die negative Staatskritik. Erst in einer befreiten Gesellschaft lässt sich das zur Partikularität verdammte Jüdische mit dem Allgemeinen der erst noch zu vereinigenden Menschheit versöhnen. In der Welt von Staat und Kapital gibt es nur die Wahl zwischen antisemitischem Massenmord und dem kapitalistischen Staat der Juden. Jede antizionistische Israelkritik macht sich also mit dem antisemitischen Mord gemein.

Kurzum: „Für den Kommunismus“ heißt nicht nur zwangsläufig auch „Nie wieder Deutschland“, sondern immer auch Solidarität mit Israel.

Diese kommunistische Solidarität findet sich in keiner deutschen Partei wieder und ist von der deutschen Staatsräson Lichtjahre entfernt. Selbst wenn sich einiges an antideutschem Jargon in die Parteibüros der drei als links wahrgenommenen Parteien geschlichen hat, zeigten doch die Reden von Bartsch und Göring-Eckhardt anlässlich des Gedenktages zur deutsch-israelischen Freundschaft sehr deutlich, dass die politische Solidarität mit Israel immer einen instrumentellen Charakter hat.2 Davon zeugte auch jüngst die Tagesschau, die Israel – dem Staat dessen nationales Interesse der Schutz der vom Antisemitismus bedrohten ist – beim Gedenken an die Shoah allen Ernstes nationalen Egoismus vorwarf und so die deutsche Deutungshoheit über die eigenen Verbrechen beansprucht. Vom Idealtypus des wiedergutgewordenen Deutschen ganz zu schweigen, der wegen Auschwitz in die Politik geht, um als Außenminister genau jenes Mullah-Regime tatkräftig zu unterstützen, das keinen Hehl aus dem Bedürfnis der atomaren Zerstörung Israels macht, das offen die Vernichtung von 7 Millionen Einwohnern des jüdischen Staates propagiert– die Vernichtung der Bewohner der West-Bank und des Gaza-Streifens wird gewissermaßen als Kollateralschaden in Kauf genommen.

Das post-nazistische Deutschland beansprucht nicht trotz sondern wegen Auschwitz erneut eine Rolle in der Weltpolitik und jede Israelsolidarität, die sich nicht als radikale Ablehnung des Staates von Auschwitz artikuliert, trägt ihren Teil zu dieser Rolle bei. Das deutsche Gedenken ist ein Selbstzweck, dem niemals Taten folgten. Auch wenn das Ticket und der Jargon andere – etwa kommunistische – Absichten vermuten lässt, bleibt das Streben nach einer Welt ohne Antisemitismus Selbstbetrug oder Manipulation, wenn es einen Kompromiss mit dem Staat eingeht oder ihn als Mittel zur Durchsetzung vorsieht. Gerne wird dabei auch die materialistische Trauer von Adorno und Horkheimer ins Staatstragende gewendet, wenn es darum geht, der eigenen politischen Praxis eine pseudoradikale und philosophisch anmutende Legitimation zu geben. Hier wird deutlich, was Walter Benjamin meinte, als er davon sprach, dass vor dem Feind der Erlösung auch die Toten nicht sicher sind.

Nicht zuletzt zeugen die Debatten um den Antisemitismus in der britischen Labour Party, wie notwendig instrumentell die Kritik des Antisemitismus in einer zutiefst antisemitischen Welt sein muss. Es ist eine Welt, in der die jüdischen Hoffnungen auf Emanzipation zwei Mal scheiterten, denn weder gelang ihnen die bürgerliche Emanzipation zum Staatsbürger, noch die proletarische zum Sowjetgenossen. Es half ihnen keine soldatische Staatstreue – weder gegenüber dem bürgerlichen noch dem proletarischen Staat – gegen die in Krisenzeiten immer wiederkehrende und neu mobilisierte antisemitische Vereinfachung der Welt. Weder der bürgerlichen Brüderlichkeit noch der proletarischen Solidarität konnten sich Jüdinnen und Juden je sicher sein.

Doch, und dafür steht der Jahrestag der Befreiung von Auschwitz, waren es die proletarischen Armeen an der Ostfront und die bürgerlichen Armeen an der Westfront unter tatkräftiger Mithilfe zahlreicher antifaschistischer Partisanen in Süd- und Osteuropa, die den geschlossen zur nationalsozialistischen Armee mobilisierten deutschen Volkskörper an seinem Treiben hinderten und deutlich machten, dass Staat und Kapital die Möglichkeit der Katastrophe aufrecht erhalten, jedoch nicht diese sind.

Wegen all des bisher Gesagten werden wir nun als Ausdruck des Dankes und als Bedingung der Möglichkeit, dass die Opfer der Geschichte eines Tages in der befreiten Gesellschaft erlöst werden, auf dem letzten Stück unseres Weges, vom Wandbild für die Gegner und Opfer des Nationalsozialismus bis zum ehemaligen KZ Mißler, an der Spitze des Gedankspaziergangs die Fahnen der alliierten Siegermächte tragen.

Thank you military forces of the United States of America and the United Kingdom
Merci beaucoup Forces françaises de l’Intérieur
Спасибо красная армия

1Adorno: Erziehung nach Auschwitz.
2Unser Flugblatt zu „Crash the Party“: https://antideutschorg.wordpress.com/2019/11/28/flugblatt-zu-crash-the-party-afd-bundesparteitag-in-braunschweig/

Was bedeutet: Nie wieder Deutschland?

Anlässlich des 03. Oktobers veröffentlichen wir an dieser Stelle eine ungehaltene Rede von Joachim Bruhn.1

Liebe Linksradikale,
der Zusammenbruch des Staatskapitalismus im Osten und der klägliche Abgang des „neuen Deutschland“ jenseits der Elbe ist, alles in allem genommen, ein abermaliger und glänzender Beweis für die Richtigkeit der alten antiimperialistischen, von Mao-tse-tung stammenden Parole, wonach Staaten Unabhängigkeit wollen und Völker ihre Befreiung. Nun ist es zwar mit der „sozialistischen Nation“ in der DDR nichts geworden und auch der „Staat des ganzen Volkes“, von dem die Marxisten-Leninisten so schwärmten, hat vor seinem Volk kapitulieren müssen – aber die Prognose, die Walter Ulbricht 1954 auf dem IV. Parteitag der SED verkündet hat, hat sich immerhin bestätigt: „Wir sind für die Einheit Deutschlands, weil die Deutschen im Westen unsere Brüder sind! Weil wir unser Vaterland lieben! Weil wir wissen, daß die Wiederherstellung der Einheit Deutschlands eine unumstößliche, eine historische Gesetzmäßigkeit ist und daß jeder zugrunde gehen wird, der sich diesem Gesetz entgegenzustellen wagt!“ So ist es eben mit der Dialektik – sie geht ihren Verwaltern, den Parteikommunisten, erst über den Verstand und bricht ihnen dann das Kreuz. Und so wollen wir doch, bei aller Polemik gegen den „Anschluß“ und bei aller nur zu gut begründeten Abneigung gegen das im Anmarsch befindliche allerneueste Deutschland, nicht vergessen, daß Deutschlands Linke mitsamt ihrem „sozialistischen Staat“ nicht zuletzt deshalb schlagartig überflüssig geworden ist, weil sie zu den „Siegern der Geschichte“ gehört. Denn was waren die Ereignisse des Oktober 1989 anderes als ein leibhaftiger Volksaufstand, eine spontane Erhebung und veritable Revolution für ganz genau das „Recht auf nationale Selbstbestimmung“, das Deutschlands Linke jahrzehntelang, wenn auch für die Basken und die Palästinenser, eingeklagt hatte? Und was bewiesen die Leipziger Montagsdemonstrationen anderes als die Existenz jenes geheimnisvollen Zusammenhanges von „nationaler und sozialer Befreiung“, den Deutschlands Linke immer nur für Irland und die Westsahara gelten lassen wollte? Und was beweist es schon gegen die Richtigkeit dieser Diagnose, daß Deutschlands Linke, weil sie den irgendwie verdächtigen Völkern, den Tirolern, Schlesiern und so weiter, dies „Recht auf nationale Selbstbestimmung“ kurzerhand absprach, vom drohenden Untergang der Sowjetunion und ihrer bevorstehenden Auflösung in die souveränen Staaten der Georgier und Aserbaidschaner, der Litauer und
bald auch der Ukrainer, gänzlich überrascht wurde und noch immer wie bewußtlos ist?

So drückt die Feststellung, daß die Linke zu den Siegern gehört und darum abdanken kann, ein reales Paradox aus, den Widerspruch nämlich, daß ihr eigenes Dogma und Prinzip derVolkssouveränität, in dessen Namen sie dem bürgerlichen Staat wg. Flick und Konsorten das Recht bestreitet, „uns alle“ zu repräsentieren, auf der ganzen Linie gewonnen hat, während sie jedoch zugleich die reale Betätigung dieser Souveränität und die wirklichen Konsequenzen dieses Rechts auf „nationale Selbstbestimmung“ einigermaßen und ganz zu Recht abscheulich findet. Der Form halber hat die Linke gewonnen und im gleichen Moment wirklich verloren. So muß sie die Konsequenzen einer Entwicklung kritisieren und bekämpfen, deren Prämisse und Prinzip sie doch gleichwohl anzuerkennen gezwungen ist. Das bringt sie natürlich in eine einigermaßen haltlose Lage und in eine ziemlich hoffnungslose Situation, in das Dilemma nämlich, die SchönhuberPartei bekämpfen zu müssen, obwohl sich die Republikaner, wenn auch für Tirol, auf das ganz genau gleiche und identische Recht berufen.

Die schöne Parole „Nie wieder Deutschland“ erweist sich als ziemlich geschmäcklerisch im Munde von Leuten, die kaum eine Gelegenheit verpaßt haben, den „Sieg im Volkskrieg“ zu predigen oder vom „gerechten Kampf“ des kurdischen, persischen oder sonst eines Volkes zu schwärmen. Nichts anderes rächt sich hierin als der völlige Ausfall und die radikale Abwesenheit jener materialistischen Staatskritik, die aus der marxschen Kritik der – immerhin! – politischen Ökonomie zu entwickeln seit „’68“ allemal Zeit genug gewesen wäre. Und nicht zuletzt darin zeigt sich die geistige Subalternität der deutschen Linken im Verhältnis zum Staatskapitalismus und seiner objektiven Ideologie, dem Marxismus-Leninismus, daß sie dessen Machinationen von der „sozialistischen Anwendung des Wertgesetzes und der Ware-Geld-Beziehung“ und gar vom „sozialistischen Staat“ insgeheim anbetete. Sie agiert derart resolut antikapitalistisch, daß sie schon pro-etatistisch denkt, daß sie eine „Diktatur des Proletariats“ als die äußerste und geballte Form des politischen Willens gegen die Anarchie des Marktes setzen möchte, aber damit doch nur die Despotie der Fabrik auf die Gesellschaft ausdehnt. Der Staatskapitalismus im Osten war die bloß halbierte bürgerliche Gesellschaft, die Emanzipation von Fabrik und Kaserne zum gesamtgesellschaftlichen Herrschaftszusammenhang. Darin war er zugleich Staat, der seinem Begriff gerecht wurde, Herrschaft, deren Befehle galten. Und der Begriff des „Staates des ganzen Volkes“ besagt darin nur, daß der sozialistische Staat wie noch jeder Staat bestrebt und gezwungen ist, seine Untertanen zu homogenisieren, sie zum einheitlichen und nur so bearbeitbaren Material seiner Zwecke zu formen.

Der Staat ist ein Produktionsverhältnis, und das Volk ist sein Produkt. Volk ist das Resultat und das Gesamt all jener Praktiken der Zusammenfassung, Verdichtung und Organisation der Einzelnen zum quasi-organischen Zusammenhang, zur zweiten Natur, die der Staat verwaltet. Wer Volk sagt, meint Staat. Wer für die Volkssouveränität eintritt, redet der Zentralisierung des Willens in der Form der Politik das Wort und arbeitet, und sei es im formalen Widerspruch und Widerstand gegen die jeweilige Regierung, an der Transformation der Leute in Volksgenossen.

Man muß es zugeben: Der Zusammenbruch des Staatskapitalismus ist eine Befreiung, eine Befreiung von genau jener Staatsaktion der „sozialistischen Homogenisierung des Volkes zum klassenlosen Arbeitskörper“, von der Nicolae Ceaucescu, der proletarische Kaiser der Rumänen, immer so begeistert war. Aber die bevorstehende Wiedervereinigung vereinigt zugleich die westlichen mit den östlichen Praktiken der Homogenisierung, der Produktion nationaler Identität. Volk kann positiv gar nicht bestimmt werden, niemand, nicht einmal Weizsäcker, kann mit Anspruch auf allgemeine Geltung sagen, was das denn ist: deutsch. Das „Wesen“ der Menschen im Aggregatzustand des Volkes ist nur negativ bestimmbar, in Aggression und Kampf gegen die, die es garantiert nicht sind. Identität, zumal nationale, ist der Tod. Der Staatskapitalismus hat versucht, das Volk im Kampf gegen „den titoistischen Virus, das bürgerliche Gift, den trotzkistischen Krebs“ (Arthur Koestler), nicht zuletzt im Kampf gegen den „wurzellosen Kosmopolitismus“ zu einen und zu erschaffen. So wurde die realsozialistische Variante des Antisemitismus erfunden, der Antizionismus. Wie sagte doch der Ministerpräsident der DDR, Otto Grothewohl: „Der Kosmopolitismus, der gegen die nationale Souveränität der Völker polemisiert und das Nationalbewußtsein als eine überholte und unmoderne Gefühlsduselei abtut, redet einem wurzellosen Weltbürgertum das Wort.“ So hatte sich der sog. „marxistisch-leninistische Begriff der Nation“ glänzend darin bewährt, das Vokabular und die Intentionen des Antisemitismus für das allerneueste Deutschland aufzubewahren. Schon vor der Wiedervereinigung hatte derlei revolutionär sich gebärdender Antizionismus in der westdeutschen Linken sein treues Publikum und seine Zeitungen wie etwa Al Karamah aus Marburg, die sich dem Kampf der „arabischen Völker“ verschrieben hat, druckten die Proklamationen eines „Antizionistischen Komitees der sowjetischen Öffentlichkeit“, das sich mittlerweile als Vorläufer des großrussischen Nationalstalinismus der Gruppe „Pamjat“ enttarnt hat. Nun sind die deutschen Antizionisten nachgezogen: Während ihre Kollegen in Rußland unter der Parole „Zionismus = Rassismus = Faschismus“ am nächsten Pogrom arbeiten, widmet sich die deutsche Fraktion der Polemik gegen „die zionistische Auswanderung aus der Sowjetunion“ als Projekt der „Vertreibung und Vernichtung des palästinensischen Volkes“. Die einen vertreiben – die anderen wollen die Fluchtwege sperren.

Das geistige Erbe des Staatskapitalismus durch eine neue Aufklärung der Linken zu brechen – das scheint mir die wesentliche Intention der schönen Parole „Nie wieder Deutschland“ zu sein. Liest man sie materialistisch, dann besagt sie nichts anderes als die Absage nicht allein an Nationalismus, sondern an Nation nur überhaupt. Um zur Kritik des neuen Deutschland tauglich zu sein, muß sich die Linke von ihrem eigenen Nationalbewußtsein befreien, muß die fixe Idee abtun, am Gedanken der Nation ließe sich zu irgendwie progressiv gemeinten und humanistisch gedachten Zwecken anknüpfen.

Die Linke hat die Nation lange genug bloß interpretiert; es kommt aber darauf an, den Nationalstaat zu revolutionieren und zu liquidieren.

Wir danken der Initiative Sozialistisches Forum aus Freiburg für die Genehmigung zur Wiederveröffentlichung, verweisen Interessierte gerne auf deren üppiges Archiv und legen an dieser Stelle allen noch einmal das Buch von Joachim Bruhn ans Herz.

  • Anmerkungen (im Orginal):

1 Diese Rede sollte namens der ISF im Oktober 1991 auf der „Nie wieder Deutschland“-Demonstration in Frankfurt a.M. gehalten werden. Ein Studentenfunktionär der Linken Liste, der später postmodern mit der Zeitschrift „Die Beute. Politik und Verbrechen“ Aufsehen erregte, untersagte dies jedoch mit Argument, die Rede sei „spalterisch“ – was eben ihr Sinn war, denn von den 20.000 Demonstranten war mindest die Hälfte mit den Nationalwimpeln des „besseren Deutschland“ unterwegs.

Über einige Besonderheiten des jüdischen Staates.

Anlässlich der erneuten Raketenangriffe auf Israel und der niemals ausbleibenden antizionistischen Eskalation nach der israelischen Reaktion; aber auch anlässlich einiger durchaus bedenkenswerter Kommentare, die aus der sogenannte „antideutschen Szene“ darauf erfolgten, dokumentieren wir einen Redebeitrag der Gruppe Antideutsche Kommunisten Berlin aus dem Jahr 2004. Es kann sicherlich nicht schaden, sich noch einmal vor Augen zu rufen, worum es für Kommunisten eigentlich geht, wenn über Israel gesprochen wird.

Über einige Besonderheiten des jüdischen Staates.

Auf einer Konferenz, die den Bau eines Zaunes zum Titel hat, werden vielerlei Banalitäten ausgeplaudert: Dass es sich bei einem Zaun beispielsweise um einen „Trennungszaun“ handelt. Als läge es nicht in der Natur eines Zaunes, etwas vom anderen zu trennen. Die Konferenz behandelt nun nicht den Bau irgendeines Zaunes – schließlich findet dort nicht die internationale Konferenz der Schrebergärtner und Laubenpieper statt -, sondern sie handelt von einem gar schrecklichen Zaun, der neben allerlei anderen Bösartigkeiten, doch so besonders ins Spießbürgerbewusstsein dringt, weil er den unverdienten Titel die Mauer trägt. Warum das Wort die Mauer im Deutschen so eine besondere Bedeutung hat, brauche ich wohl nicht weiter zu erklären und ich werde dieses Wort auch nicht weiter verwenden, sondern schlicht und zutreffend vom Zaun sprechen und die Mauer nur in Erinnerung an kaum bessere, aber weniger aufrührende Zeiten halten. Dass es sich bei diesem Zaun zwar um einen etwas besonderen handelt, gerade diese Besonderheit aber eine Banalität darstellt, die oft in Vergessenheit gerät, darüber will ich im Folgenden sprechen.

Gebaut wird dieser Zaun vom Staat Israel, um seine Bürger vor kaltblütigen Judenmördern zu schützen. Den Verlauf bestimmt Israel nahezu eigenmächtig, da sich auf der anderen Seite kein ernsthafter Verhandlungs- beziehungsweise Kooperationspartner für den Zweck dieser bescheidenen Maßnahme findet. Dass es sich um einen vorläufigen Grenzzaun handelt, ist ebenso offensichtlich wie banal. Jeder Staat steckt im Laufe seines Gründungsprozesses das Territorium ab, innerhalb dessen er sich als Souverän setzt. Der Staat Israel wurde vor über 56 Jahren gegründet, doch ist dieser Gründungsprozess bis heute nicht abgeschlossen, da die Grenzen des israelischen Staatsgebiets nicht eindeutig bestimmt und anerkannt sind. Der Zaun dient dazu, die Grenzziehung gegen die palästinensischen Banden in der Westbank voran zu bringen.

Trotzdem scheinen diese Banalitäten einen Hass herauf zu beschwören, der mehr über die Hassenden aussagt, als über ihr Objekt. Von den zahlreichen Dingen, die an diesem Zaun gehasst und einhergehend so erzählt werden, fällt das der angeblich endgültigen Grenzziehung besonders auf. Selbst Laubenpieper wissen, dass es bei Zäunen auch immer irgendwie um Herrschaft geht. Wem ein irgendwie zur Erklärung seiner trüben Weltsicht allerdings ausreicht, der ist auf der Konferenz besser aufgehoben, allen anderen ist ein kurzer Blick in die Geschichte zu empfehlen:

Bürgerliche Staaten in Europa beriefen sich bei ihrer Entstehung auf eine meist lange Tradition der Herrschaft, die bestimmt wurde durch die Besonderheit der Landschaft, der Sprache oder dem besonderen Hautausschlag, Verzeihung Menschenschlag, der sich auf dem Herrschaftsgebiet befand. Staatsvolk und Staatsgebiet waren also mehr oder weniger bestimmt durch die vorhergehende feudale Herrschaft und mussten nur in der Verfassung festgeschrieben werden. Die Verbrechen der ursprünglichen Akkumulation hatten die absolutistischen Regime weitgehend verübt; die auf den weißen Westen der neuen Herrschaft sich befindenden roten Sprenkler konnten leicht mit der notwendigen Gewalt des Umsturzes des jeweiligen ancien regime erklärt werden. Aufgrund dieser Vorarbeit des Feudalismus fiel es der bürgerlichen Staatlichkeit leicht, die Gewalt, auf der sie beruht, hinter der rechtlichen Legitimation einer Staatsverfassung zu verstecken. In Krisenzeiten allerdings tritt hinter diesem Schein die notwendige Gewalt als direkte Staatsgewalt wieder hervor. Das fundamentale Problem der Staatstheoretiker, dass bürgerliche Staatlichkeit sich mit Gewalt setzen muss, diese aber nicht durch Recht legitimieren kann, da das Recht erst durch die Gewalt in Kraft gesetzt wird, stellte sich in der praktischen Umsetzung also nicht.

Beim Staat Israel verhält es sich da etwas anders. Hier konstituierte sich die Gemeinsamkeit der späteren Staatsbürger nicht aus ideologischen Puzzleteilen, die in der Historie oder Kultur gefunden werden konnten, sondern wesentlich aus der Verfolgung und dem Ausschluss aus den bürgerlichen Gesellschaften Europas. Sein Staatsvolk war schon vor der Gründung dadurch bestimmt, dass Juden die rechtliche Gleichstellung als Staatsbürger und/oder die gesellschaftliche Anerkennung verwehrt wurde. Die Aufklärung und die damit verbundene Emanzipation der Juden zu gleichen Staatsbürgern war gescheitert, denn auch wenn Juden gleiche Rechte zugestanden wurden, so erstarkte der Antisemitismus doch gerade auf dieser Grundlage erneut. Die Assimilation bot keinen Ausweg.

Hierauf reagierte Herzl mit seinem Entwurf eines jüdischen Staates in dem er die Konsequenz aus der Jahrhunderte alten Ausgrenzung zog. Er stellt die bewusste Reaktion auf die allen Juden aufgezwungene Notlage dar. Herzls Blick auf das Problem Antisemitismus war nicht getrübt von ängstlichen Hoffnungen, der Antisemit möge doch noch aufklärbar sein oder würde durch Assimilation den gesellschaftlichen Rückhalt verlieren, sondern bricht gerade mit dieser schüchternen, passiven Haltung. Er fasste den Antisemitismus nicht als ein privates oder regionales Problem auf, als eines, mit dem sich jeder Einzelne oder jede einzelne Gemeinde auseinander zu setzen habe, sondern machte ihn zu einer „Weltfrage“, die nur von vielen Juden kollektiv zu beantworten sei. Weil er das Problem auf diese Ebene hob, konnte er als Lösung von jüdischer Seite die Gründung eines eigenen Staates fordern. Damit eröffnete Herzl die emanzipative Perspektive des Zionismus: Den Unwillen sich mit der Welt so abzufinden wie sie ist und auf der bewussten Selbstverteidigung gegenüber ihr zu bestehen. Nur mit diesem Bewusstsein konnte das zionistische Projekt geschichtsmächtig werden.

Als einzigen Anhaltspunkt für den Staat, den Herzl aus dem Nichts erschaffen wollte, hatte er die Notlage der Juden in Europa, Asien und der Neuen Welt. Er konnte sich weder auf die üblichen irrationalen Legitimationen von Blut und Boden, Geschichte und Kultur, nicht auf Traditionen von Herrschaft und Volk berufen, noch konnte er die Einheit des künftigen Staatsvolkes aus der Synthesis einer Ökonomie gewinnen. Dies musste Herzl sich eingestehen und er versuchte zunächst gar nicht, ein legitimierendes Band aus Sprache, Boden oder Kultur zu knüpfen, sondern entwarf auf dem Reißbrett die Society of Jews als vorweggenommenen staatlichen Souverän, als Synthese von Recht und Gewalt. Die Akzeptanz dieses Souveräns und die Unterwerfung unter ihn sollte sich bewusst in der Beteiligung am zionistischen Projekt äußern. Bei dem Versuch, den Souverän mit rationalen Argumenten zu begründen, verstrickt er sich wie jeder Staatstheoretiker in Widersprüche. Doch Herzl gesteht das Paradox bürgerlicher Staatlichkeit ein, wenn er schreibt, der Auftrag des Staates sei „von einer höheren Notwendigkeit erteilt“. Diese „höhere Notwendigkeit“ stellt bei anderen Staaten Gott, der besondere Charakter des Volkes oder ein anderer Humbug dar. Im Fall des jüdischen Staates ist die höhere Notwendigkeit aber eine gesellschaftlich bedingte, nämlich die Notwendigkeit für Juden, sich organisiert gegen den antisemitischen Hass zu verteidigen.

Die selbstbewusste Gründung und dass er als einziger Staat einen vernünftigen Grund für seine Existenz besitzt, macht die Besonderheit des Staates Israel aus. So kann der israelische Patriotismus einen Schein von Wahrheit für sich reklamieren und es finden sich für Israelis vernünftige Gründe ihr Land patriotisch zu verteidigen. Dies macht sie bei den Bewohnern anderer Staaten so verhasst, die allenfalls Idioten, aber keine Patrioten sein können.

Sowie jede Staatsgründung nur mit Gewalt möglich ist, so ist auch Gewalt notwendig bei der Umsetzung von Herzls Staatsentwurf. Ebenso spielten bei der Konkretion von Herzls abstrakt geplantem Staat Fragen nach Amtssprache und Staatskultur eine wichtige Rolle, die aber erst ausgefochten werden mussten und nicht quasi-ontologisch vorgegeben waren. Das moderne Hebräisch musste neu entwickelt werden, nationale Mythen in Massada oder anderswo mussten nach Jahrtausenden ausgegraben werden. Solch lächerlicher Klimbim kann allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Staat nicht aus dem Erdboden gewachsen ist. Kein Staat kann offenbar ohne kulturelle und historische Mythen zu seiner Rechtfertigung, ohne das notwendig falsche Bewusstsein auskommen.

Da der Staat Israel von vielen Seiten bedroht wird und er nur mit militärischer Gewalt erhalten werden kann, fällt es Israel schwer, den bürgerlichen Schein zu erzeugen, er wäre nicht auf Gewalt, sondern auf Recht gegründet. Dieser Zustand der permanenten Verteidigung während des Gründungsprozesses drängt dazu, abgeschlossen zu werden, kann aber angesichts des Antisemitismus vorläufig nicht beendet werden. Die schwere Bewaffnung Israels ist der Versuch, die Anerkennung endlich zu erzwingen und den Zustand der permanenten Verteidigung zum Abschluss zu bringen. Doch selbst die Atombombe war offensichtlich als Abschreckung nicht tauglich, um den Frieden zu erzwingen, da die Feinde Israels – wirkliche oder potentielle Selbstmörder – kaum am eigenen Selbsterhalt interessiert sind und daher durch Abschreckung allein nicht in Schach gehalten werden können. Postzionisten wie Zuckermann wollen die Beendigung dieses Zustandes, um wie normale Bürger in einem normalen Staat in Frieden mit ihren Nachbarn zu leben. Sie können diese Normalisierung allerdings nur auf Kosten des völligen Realitätsverlusts zum Programm machen, nämlich dem Bestreiten der vernichtungswütigen Bedrohung Israels.

Die abstrakte Bestimmung darüber, wer israelischer Staatsbürger ist und werden kann, vernachlässigt Sprache und Herkunft und dementiert daher die Mär von ethnisch-kulturellen Gemeinschaften und kratzt am falschen Schein der zur zweiten Natur geronnenen Gesellschaft. Antizionisten hassen an Israel die Erinnerung an ihre eigenen Lügen, die sie zur Legitimation der Herrschaft benötigen, um sich in einer wahnhaften Welt nicht verrückt machen zu lassen. Die offensichtliche Setzung und bewusste Gründung Israels dementiert die Mythen von angeblich naturwüchsigen Staaten. Die nahezu permanente Gewalt, die für Israels Erhalt notwendig ist, erinnert daran, dass staatliche Macht letztlich immer auf Gewalt und nicht auf Recht gründet. Das antisemitische Ressentiment gegen Israel, als angeblich künstliche Ausnahme unter den Staaten, dient zur Ablenkung von der „Künstlichkeit“ der eigenen Staatlichkeit und dazu sie als naturwüchsig zu verklären.

Die selbstbewusste Reaktion der Zionisten auf den Antisemitismus und die Gründung eines wehrhaften Staates verweist gerade in all seiner Beschränktheit und Bedrohtheit darauf, dass Menschen die Möglichkeit haben, ihre Geschicke selbst in die Hand zu nehmen und Geschichte zu machen. Der antisemitische Hass darauf ist auch der Hass auf Befreiung, auf die wirklich geschichtliche Tat, mit der sich die Menschheit bewusst von den Zwängen der zweiten Natur befreit.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.“

Gedanken zu Antifa und Provinz

Anlässlich der heutigen Mobilisierung gegen das Rechtsrockevent “Eichsfeldtag” möchten wir an folgender Stelle ein paar Worte dazu verlieren, was es heißen sollte heute sich als Antifaschist zu bezeichnen, besonders in der Provinz.

Antifaschismus befindet sich spätestens seit dem von Gerhard Schröder ausgerufenen “Aufstand der Anständigen” im Jahr 2000, in der paradoxen Situation sich immer wieder zwischen staatstragenden Antirechtsaktivismus und selbstzweckhafter Selbstermächtigung zu bewegen.
Je nach Situation bleiben ihm nicht viele Optionen sich sinnhaft einzubringen, ohne zum Selbstzweck zu werden. Wer denkt durch ein paar “Nazis raus” Rufe oder Sitzblockaden ein Neonazifestival verhindern zu können, der hat keinen realitätsnahen Bezug dazu was möglich und sinnvoll ist. Verbote, wie die des Rechtsrockgroßevents in Mattstedt sind nur durch die Ordnungsbehörden möglich und auch diese sind eher Zufall als alles andere.

Antifaschismus muss sich dementsprechend an den vorhandenen Verhältnissen messen lassen und fällt und steigt mit seinem Bezug zu diesen. Wo sich der Antifaschismus der Szene- und Studentenstädten zu einer identitätsstiftenden Freizeitaktivität entwickelt hat, bei denen man sich heldenhaft seine Gesinnung im Kampf gegen die paar übriggebliebenen Proleten beweisen kann, anstatt sich dem politischen Islam und dessen Gehilfen in den Moschee- und Kulturvereinen anzunehmen, ist er in der Provinz durch seine Hilflosigkeit geprägt, aufgrund der Enge des Landlebens, der Verschwiegenheit der Dorfgemeinschaft und deren Wunsch nach der repressiven Idylle.

Gerade in der ländlichen Provinz bleibt Antifaschismus in seinem klassischen Sinne notwendig, da der Aufstand der Anständigen und die Verdrängung der sozial deklassierten aus ehemaligen urbanen Molochen in die Vorstädte, sowie die Verelendung der ländlichen Regionen, in der Provinz nur weiter das Elend und die Verbitterung hervorgekehrt hat. Diese mündet in der falschen Angst vor der Verdrängung und der richtigen Vorahnung der eigenen Überflüssigkeit. Doch muss er sich auch bewusst sein, dass der Kampf gegen Neonazistrukturen ähnlich den bürgerlichen Heimatschützern zugutekommt und muss dies ebenso heftig kritisieren.

Die Reaktion in den Provinzen ist mittlerweile, dass man auch hier eher “Bunt statt braun” sein will, man will auch weltoffen und attraktiv-verwertungsnah sein, wo sich eigentlich der Unmut über die offensichtliche Abgehängtheit weiter breitmacht. Doch bleibt dieser Versuch vor allem besetzt als ein Standortschutz und eine Bewahrung der Idylle, die in letzter Instanz wirkungslos bleiben muss. Das Problem erscheint nicht dringlich, weil es grundlegend falsch ist, sondern weil es die falsche Idylle dort aufdeckt, wo man ihre Störung am liebsten wieder vergessen würde. Neonazis in Thüringen können, trotz ihrer marginalisierte Existenz, ihren verlorener Kampf um die Vernichtung alles “volksfremden” mit einem nicht unbeachtlichen Erfolg fortsetzen. Dass erscheint kaum ein Problem, solange man dem ein konfliktfreies “Bunt statt braun” entgegensetzen kann, dass wenig Einsicht bietet und nicht selten in einen blanken Proletenhass, gegen die minderbemittelten Standortfeinde ausartet.

Die Enge der Provinz verhindert auf doppelte Weise die vernünftige Einsicht in die eigene Lage. Die Unerträglichkeit von sozialer Ausgestoßenheit und Perspektivlosigkeit einerseits und die daraus erwachsenden Gewalt andererseits werden bunt angemalt und sollen dadurch erträglich scheinen. Diejenigen die sich hiergegen positionieren bleiben hilflos zurück oder fliehen in den urbanen Raum. Die Verschwiegenheit des Dorfes soll wieder aufgebaut werden, notfalls auch mit den absurden “Bunt statt Braun” Sprüchen, die nicht nur der Realität aufgrund der homogenen Bevölkerungsschichten fremd sind, sondern auch die eigene Notlage immer wieder verkennen in der sich das Gewaltverhältnis aufbaut.

Antifaschismus kann in dieser Gemengelage nicht die Affirmation des bunten Heimatschutzes sein, er kann aber auch nicht der umstandslose Hass auf die provinziellen Proleten sein, der ähnlich in einer in Affirmation der parteinahen, moralinsauren Standortbeschützer endet. Antifaschismus muss es hier schaffen die radikale Kritik am Bestehenden weiter zu greifen als im allgemein konsensfähigen Kampf gegen Neonazis, der in seiner Radikalität notwendig bleibt, aber eben nicht auf dem Niveau eines Bürgerbündnis stehen bleiben kann um in der Irrelevanz zu enden.

Daher verstehen wir uns notwendig bedacht auf den Kampf gegen Neonazistrukturen, die Allen die offen gegen sie entgegentreten oder einfach nur durch Existenz als unliebsam abgestempelt werden, das Leben zur Hölle macht, aber sehen uns ebenso in der Stellung gegen diejenigen Stellen, die diesen Kampf nur aufnehmen um ihren Standortschutz betreiben zu können und denen die Enge der Dorfgemeinschaft eigentlich behagt. Gleichzeitig forcieren wir die Parteinahme den politischen Islam, der sich nicht nur in Gestalt der seltsamen Salafisten zusammenrottet, sondern in Anzug und ohne Krawatte in Vereinen und Moscheen ihre reaktionäre Ideologie ausbreiten kann und der Stück für Stück das bisschen verbliebene jüdische Leben in Europa unmöglich macht.

Antifaschismus der die Realität der Verhältnisse ernst nimmt muss sich dieser Gemengelage gewahr bleiben oder werden um nicht im wahnhaften und beliebigen Aktivismus zu enden. Hauptsache gegen Rechts gewinnt zwar heute den Applaus von fast allen, bleibt aber wirkungslos. Stattdessen gilt es sich den Rechten, den Linken und den religiös-islamischen Feinden einer möglichen Emanzipation entgegenzustellen.

Für uns heißt das heute den Strukturen einer Neonazirechtsrockindustrie entgegenzutreten. Es heißt aber auch das wir hier nicht stehen bleiben und uns ebenso gegen den politischen Islam und die Verirrungen der wahnhaften Linken stellen werden.

Redebeitrag Straight to hell

Redebeitrag vom 05.05. in Bornhagen

Seit nun schon über einem Jahr kreist der politische und gesellschaftliche Diskurs um die so genannte Flüchtlingskrise. Die Gesprächsrunden im Fernsehen, in der Kneipe und am Kaffeetisch beinhalten nie enden wollende Debatten über „die deutsche Kultur“, über „andere Kulturen“, über Krieg, Heimat, Steuergelder, was unsere Wirtschaft braucht, wer kommen darf, wer wann wieder geht und vor allem, welche Probleme an welchen Stellen auftreten. Vielschichtig und umfangreich gestaltet sich die Diskussion, in der vor allem die untergehen, die es ernst meinen mit einer ausführlichen Beleuchtung der Verhältnisse. Ungeachtet der komplexen internationalen und realpolitischen Zusammenhänge drängen sich in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung die nach vorne, die vermeintlich einfache Lösungen anbieten. Seien es die PEGIDA-Bewegungen unter anderem mit dem verurteilten Volksverhetzer Lutz Bachmann, die ultrarechten Kleinstparteien „Der 3. Weg“ und „Die Rechte“, die NPD, oder sei es die AfD mit ihren Galeonsfiguren Höcke, Petry und von Storch. Systematisch versucht die völkische Allianz, den Diskurs an sich zu reißen. Von Anfang an wurden Stimmen laut, die vor einer „Masseninvasion“, vor „Chaos“ und einem „unkontrollierbaren Zustrom“ an Flüchtenden schwadronierten.
Vor allem in den Regionen, in denen die große Politik nicht spürbar abläuft und man sich seit Jahren von „denen da oben“ herumgeschubst fühlt, finden menschenfeindliche Positionen Anschluss. So ist es nicht verwunderlich, dass sich in ganz Thüringen, das eher einem gigantischen Freiluft-Museum für Agrarwirtschaft gleicht, seit einer Weile vielerorts größere und kleinere Gruppen an Rassisten zusammenrotten. Wie gewöhnlich ein wenig verzögert ließ und lässt sich dies auch im Eichsfeld beobachten. Musste die NPD bei ihrer Sommer-Tour zu Landtagswahl 2014 in Heiligenstadt und Leinefelde noch vor 10 Zuhörern ihre aktuelle Position zu Tierrechten hervorkramen, um ein paar Stimmen zu erhaschen, fanden sie ein Jahr später schon deutlich größere Gruppen an Interessenten vor. Seitdem finden regelmäßige Kundgebungen, Demos und Hetzjagden auf politische Gegner in Nordthüringen und Südniedersachsen statt. Durch ständige Präsenz und Militanz versuchen die NPD und ihre Schäfchen, die Meinungshoheit in der Region an sich zu reißen. Sei es unter dem Namen „Freundeskreis Thüringen / Niedersachen“, „Junge Alternative Göttingen“, „EinProzent“ oder „Ein Licht für Deutschland.“
Angesichts brennender Flüchtlingsheime und unaufgeklärter halbherziger Anzeigen gegen Unbekannt hat man obendrein das Gefühl, die staatlichen Einrichtungen hätten bestimmte Teile des Landes bereits sich selbst überlassen. Doch nicht nur in der Bekämpfung des rechten Roll-Backs sehen sich Freunde der Aufklärung in der Pampa im Stich gelassen. Wer den Schritt geht, Geflüchtete direkt vor Ort zu unterstützen, wird schnell merken, dass die staatliche Ordnung an der Schaffung eines normalen Lebens für Refugees nicht interessiert oder zu schlecht aufgestellt ist. Oftmals sind es engagierte Freiwillige, die den Geflüchteten Starthilfe geben. Vor allem im ländlichen Raum mit mangelnder Infrastruktur sind ehrenamtliche Helfende und Supporter unabdingbar.

Dies alles geschieht in einer öffentlichen Diskussion, die vor allem durch ein nicht sehen wollen der Zustände glänzt. So wurde nach mehrmaligen Angriffen von Neonazis auf Jugendliche und Demonstrationsteilnehmer*innen in Heiligenstadt kaum Selbsteinsicht gezeigt und stattdessen von Verleumdung geredet sowie mit Anzeigen gedroht, wie im Fall des Eichsfelder Polizeichefs Marko Grosa.
Wer also die Lage im Eichsfeld kennt, die spießbürgerlichen Reflexe, die den vermeintlichen Nestbeschmutzern entgegenschlagen und die Welle an Ignoranz die jeden kritischen Impetus versucht, im Keim zu ersticken, den wundert auch nicht, dass sich grade ein ressentiment geladener Phrasendrescher wie Björn Höcke im angeblich so beschaulichen Bornhagen niederlässt. Wo die Wurststraße noch eine kulturelle Errungenschaft darstellt und eine Demonstration als sprichwörtlicher Untergang der volksgemeinschaftlich gehandelten, sich selber voraufklärerisch romantisierenden Dorfidylle gilt, ist der Anschluss an die thüringische AfD nicht weit. Man kennt sich in Bornhagen und weiß, wofür man steht. Der Bürgermeister Mario-Paul Apel sieht in der Demonstration einen nahtlosen Anschluss der als kommunistischer Gesinnungsterror gehandelten düsteren DDR Zeit und Ministerpräsident Ramelow fantasiert sich eine Mustergemeinde herbei, die von Nazimethoden überzogen wird. Hier lebt man das neue helle Deutschland und weiß sich selbst vor Störenfrieden gefeit, die angeblich mit ihrer Kritik an der Tristesse die Mauer wieder hochziehen wollen.
Statt Kritik seiner selbst gilt es nur, abwehrend von Toleranz zu schwafeln. Die Differenz von öffentlicher Darstellung als tolerante Mustergemeinde und dem doch offensichtlichen Zuspruch für Sozialneider und Rassisten der AfD erscheint dabei als vergeblicher Versuch, das Politische dann doch privat zu halten. Wahlergebnisse interessieren hier wenig, da ja angeblich auch kaum jemand wählt, so Apel. Man gibt sich unpolitisch und ist dabei erwartbar reaktionär. Öffentlich wird versucht zu retten, was geht. So lamentiert Apel in Interviews lieber etwas von einer bunten und multikulturellen Gemeinschaft, ohne sich selbst klar zu machen, wie dies auszudeklinieren wäre. Phrasen gegen Rechts bleibt auch der gewohnte Jargon der narzisstischen Ehrenrettung der ostzonalen Peripherie. Schädelvermesser und Goebbels Laiendarsteller wie Björn Höcke passen da wunderbar in die von diffusem Hass auf alles Außenstehende schwellende Gemeinschaften, welche für Ramelow anscheinend eine Art Naturschutzgebiet darstellen.
Die Reaktionen auf den heutigen Tag haben dabei alles bestätigt, was Bornhagen zu dem Ausflugsziel von vornherein ausgemacht hat. Die Selbstvergessenheit, der Drang zum Geschichtsrevisionismus und der völkische Traum der Mustergemeinde sind hier ein langer Wegbegleiter und keineswegs eine Ausnahmeerscheinung.
Wer hier aufwächst und es schafft, über den Tellerrand der geistigen Verelendung zu schauen, dem bleibt nur zu wünschen, möglichst schnell die Flucht zu ergreifen, um auch zu den reaktionären und patriachistischen Anlässen wie dem Vatertag und Familienfeiern nicht wiederkehren zu müssen.

Redebeitrag vom 8. Juli in Insel

Hallo Dieter, Hallo Anita, Hallo Bernd, Hallo Berta,

dass wir, die Demonstranten, sie Scheiße finden, sollte Ihnen schon längst aufgefallen sein. Wie Scheiße wir sie finden, werden wir im folgenden Redebeitrag etwas näher erläutern.

Als Sie sich das erste Mal aufmachten, das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen, glichen Sie jenem hässlichen Lynchmob der im Mittelalter unter Gewaltandrohung Menschen aus dem Dorf jagte. Auch diese wussten damals schon: als eingeborene Inselaffen verteidigt man sein Revier mit harter Hand! Dass alle Menschen die gleichen Rechte haben, negierte nicht nur die ständische Gesellschaft, sondern auch die den Bewohnern anerzogene, ständige Angst vor dem Fremden, dem bis dato Unbekannten. Die dörfliche Idylle, nach der sich heute auch wieder viele Berliner oder Hamburger Biodeutsche sehnen, glich einem Gefängnis, wer rein durfte, aber noch viel wichtiger, wer nicht raus durfte, das bestimmte der Mob.

Die Dörfer waren Hochsicherheitstrakte in denen die ländliche Bevölkerung dahin vegetierte, ein Moloch aus stinkender Arbeit, ständigen Demütigungen und Hass auf jedes Leben jenseits der eigenen vier Mauern. Wo der gesunde Volkszorn wütet, schweigt der Verstand. Wo Zivilisation von den Franzosen mittels Waffengewalt der deutschen Bevölkerung aufgezwungen werden musste, dort regierte einst die Lust auf die Lynchjustiz, da es ihnen nie um Regeln innerhalb einer Gesellschaft ging, sondern immer nur um die barbarische Rache an denjenigen, die nicht der Norm entsprachen.

Heutzutage, nach dem erneuten Abzug der Alliierten, bricht sich dieses feudalistische Bedürfnis da und dort auf dem deutschen Lande wieder seine Bahnen. Sie, Bewohner von Insel, sind dafür das beste Beispiel. Die von Ihnen als öffentliche Moralpanik verpackten Angriffe auf das demokratische Rechtssystem, ihre Lust auf die Bestrafung zweier Menschen, die schon mit Knast bestraft wurden und die Ihnen persönlich nichts angetan haben, ist Ausdruck irrationaler Bedrohungsgefühle und der daraus abgeleiteten Strafwünsche, es ist der Ausdruck der Barbarei des Mittelalters.

Das Mittelalter wurde nach lange Kämpfen auch in Deutschland militärisch besiegt. Werte Bewohner von Insel, dies steht Ihnen nun abermals bevor! Die staatlichen Sicherheitskräfte werden solange im Dorf stationiert sein, bis Sie Ihr Anliegen, zwei Menschen zu lynchen, aufgeben. Wenn es sein muss, bleiben die Polizisten bis ans Ende ihrer Tage hier. Doch damit nicht genug, wir, Antifaschisten aus Sachsen-Anhalt und Umgebung, werden Ihnen auch dauerhaft auf die Pelle rücken. Wer Aufmerksamkeit haben möchte, der bekommt sie auch von unerwünschter Seite. So, wie Ihr anti-zivilisatorisches Aufbegehren die anti-zivilisatorischen Kräfte von Bismarck bis zur NPD anzog, so werden nun, nach der Landesregierung auch andere Demokraten durch Ihr Dorf schreiten.

Wollen Sie dies wirklich? Ihre Insel der Glückseligen ist dann nicht nur von zwei Neumitgliedern Ihrer Gemeinde bedroht, nein die Demotouristen aus den unzähligen autonomen Gruppen in diesem Land setzen dann Insel auf ihre Landkarte. Die Öffentlichkeit wird durch diese Entwicklung noch öfter über das Treiben hier berichten und die Polizei wird ein Hochsicherheitstrakt aus dem Dorf machen. Es könnte am Ende wahrlich so kommen, dass Sie, Dieter, Anita, Bernd und Berta sich bald so vorkommen, als wären sie gefangen. Als würde jeder Schritt von Ihnen beobachtet werden.

Am Ende, liebe Bewohner von Insel, verlieren Sie den Frieden und die Idylle, weswegen sie ja den beiden zugezogenen Männern seit Monaten die Hölle heiß machen. Und mal ganz ehrlich, uns macht es einen Riesenspaß ab und zu mal am Wochenende hier nach dem Rechten zu sehen.

In diesem Sinne, bis bald, Eure Antideutsche Aktion Berlin