Kein Dialog mit Islamisten!

Am vergangenen Freitag berichtete die Berliner Morgenpost über eine Begegnung zwischen „konservativen Moslems“ und „Schwulen und Lesben“ im ‚Interkulturellen Zentrum für Dialog und Bildung‘ (IZDB) im Stadtteil Wedding. Dieses langfristig vorbereitete Aufeinandertreffen war laut dem Autor Ulrich Kraetzer „eine Zumutung“ und gleichzeitig „eine große Chance“ (1).

Die Chance, die gleichzeitig auch die Zumutung darstellte, bestand darin, sich die Ausführungen eines Imams anzuhören, der als interreligiöses Aushängeschild bundesweit herumgereicht wird. Sein Name: Ferid Heider.

Natürlich respektiere er homosexuelle Menschen, sagt er, und natürlich sei Gewalt gegen Homosexuelle nicht akzeptabel. Dann zögert er, windet sich – und sagt es dann doch. Die homosexuelle Neigung für sich genommen verurteile er nicht. Die Homosexualität auch auszuleben, betrachte er aber als Sünde. Ja, er kenne Muslime, die schwul seien, sagt Heider. Einige hätten ihn gefragt, wie sie damit umgehen sollten. Sie sollten es „nicht an die große Glocke hängen“, habe er geraten. Und: „Du kannst es jederzeit bereuen“.

Trotzdem sich Heider in der Öffentlichkeit homophob äußert, nachweislich Literatur des Islamisten Yusuf al-Qaradawi (2), der auf der gemeinsamen Terrorliste von Saudi-Arabien, Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrains steht, bewirbt und auch sonst eine streng konservative Auslegung des Islams vertritt, kann er sich in Deutschland erfolgreich als verständnisvoller Integrationshampelmann verkaufen. Diese alltäglich zu beobachtende Bankrotterklärung wird noch getoppt von der Tatsache, dass eine ehemalige hochrangige Verfassungsschützerin bereitwillig bei der Aufgabe westlicher Werte mitwirkte:

Dann bittet Winfriede Schreiber, einst Leiterin des brandenburgischen Verfassungsschutzes und an diesem Abend Moderatorin der Runde, den Imam Ferid Heider nach vorne.

Solche Aktivitäten, wie die Teilnahme an der Gesprächsreihe ‚Islam meets LGBTI‘ oder an den Kundgebungen mit dem Berliner Bürgermeister Michael Müller (SPD), dienen als Feigenblatt. Sie werden von den islamistischen Protagonisten immer genau dann herangezogen, wenn sie aufgrund ihrer ideologischen Ausrichtung kritisiert werden. Schaut her, wir haben mit Homosexuellen gesprochen, wir fahren mit einem Rabbiner auf einem Rad und treten für Toleranz gemeinsam mit dem Bürgermeister ein. Dank der Teilnahme an solchen zivilgesellschaftlichen Zirkusveranstaltungen gelten islamistische Akteure auf einmal in der Öffentlichkeit als gemäßigt. Die Denunziation solcher interreligiösen Dialoge ist genau aus diesem Grund dringend notwendig.

Antideutsche Aktion Berlin im April 2018


Anmerkungen:

(1) Die Tatsache, dass der Berliner Verfassungsschutz dem Interkulturellen Zentrum „sogar Verbindungen zur Muslimbruderschaft“, deren „geistiger Führer, der Islamgelehrte Yusuf al-Qaradawi Homosexualität einst als „geschlechtliche Abartigkeit““ bezeichnete, attestiert, bügelt der Autor in einem Satz ab: „Im Alltag der meisten Moscheegänger dürften die Ansichten greiser Gelehrter aus arabischen Ländern keine große Bedeutung haben.

(2) Yusuf al-Qaradawi befürwortet die Todesstrafe bei „Unzucht“, billigt Selbstmordattentate gegen Israel und nannte Adolf Hitler „eine gerechte Strafe Allahs für die Juden“.

Gegen die Gründung eines Instituts für Islamische Theologie an der HU!

Die Neugründung eines Instituts für Islamische Theologie an der Humboldt-Universität zu Berlin ist noch nicht in trockenen Tüchern. Der unterschriftsreife Vertrag von Seiten der HU bedarf nur noch der Zustimmung durch die im Beirat vorgesehenen Islamverbände bis April; im Wintersemester 2019/2020 soll dann bereits regulärer Studienbetrieb stattfinden. Finanzielle Unterstützung darf das Institut in millionenschwerer Höhe vom Land Berlin und durch Fördermittel des Bundesforschungsministeriums erwarten. Nicht nur die Finanzierung ist dem Institut sicher, sondern auch die ideologische Rückendeckung der kultursensiblen Berliner Republik – der Haushaltsausschuss des Bundestags leitete vor zwei Jahren eine Ausschreibung für zwei weitere Islam-Zentren an deutschen Hochschulen in die Wege, Berlin und Paderborn zeigten Interesse. Schnell ist man sich in der Politik über das Vorhaben einig. Wissenschaftsstaatssekretär Steffen Krach (SPD) bekundet: „Für Präsidium und Senat ist klar, dass wir das Institut für Islamische Theologie wollen.

Der Beirat, der fortan das inhaltliche Profil des Islam-Instituts prägen soll, setzt sich durchweg aus strikt konservativen Islamverbänden zusammen: dem deutsch-türkischen DİTİB, dem Zentralrat der Muslime, dem schiitischen Dachverband, der Islamischen Föderation und dem Verband der islamischen Kulturzentren. In fünf Städten in Deutschland existiert die Islamische Theologie bereits als wissenschaftliche Disziplin. Allseits bekannt ist, dass die DİTİB zu Unrecht dem ‚moderaten‘ und ‚liberalen‘ Islam zugerechnet wird. Von der Bundesregierung wird sie als wichtigster Gesprächspartner unter den Islamverbänden betrachtet. In Wahrheit steht DİTİB unter der direkten Kontrolle des türkischen Präsidiums für religiöse Angelegenheiten, ist das Sprachrohr der Erdogan-Regierung und setzt gezielt Imame in den eigenen Reihen ein, die den türkischen Beamtenstatus genießen.

Unter dieser Prämisse wird verständlich, weshalb DİTİB zur Causa Vertragsunterzeichnung schriftlich bekannt gab, dass „noch erhebliche Bedenken hinsichtlich inhaltlicher Fragen“ bestehen. Es geht konkret um die für die HU-Präsidentin unabdingbare Klausel, die Veränderungen des Beirats, d.h. neue islamische Organisationen einzubinden und eingesessene auszuschließen, erlaubt. Nicht nur die Türkisch-Islamische Union, sondern auch Stimmen der anderen Islamverbände wehren sich gegen potentielle liberale Gruppen, die man bundesweit an einer Hand abzählen kann. Die wohl bekannteste Vertreterin der als liberal geltenden Strömung ist Seyran Ateş, die den Mehrheitsislam in Deutschland provozierte, indem sie für die Gleichstellung der Geschlechter eintrat, Akzeptanz für Homosexualität forderte und im Berliner Kopftuch-Streit das Neutralitätsgesetz und mit diesem den Laizismus im Beamtendienst gegen Klagen kopftuchtragender Lehrerinnen verteidigte. Als eine der wenigen Personen außerhalb der Politik äußerte sie Zweifel an der Gründung des Islam-Instituts: „Wir haben hier einen Islam, der sehr stark vom Ausland finanziert wird, die Muslimbrüder, Saudi-Arabien, Katar, Iran und die Türkei an vorderster Front. Sie alle finanzieren in Deutschland einen fundamentalistischen Islam, einen konservativen Islam, und nur der wird akzeptiert“. Ateş‘ Vorschlag, liberale Islamverbände im Falle einer Institutsgründung partizipieren zu lassen, ist grundsätzlich sympathisch; gemessen an der institutionellen Stärke repräsentieren sie, im Gegensatz zu den konservativen Organisationen, allerdings nur einen Bruchteil der organisierten Muslime in Deutschland.

  • Bildrechte: Kommunistische Praxis & Kritik (Bochum)

Der Gründungsbeauftragte des Instituts, Michael Borgolte, versteht es indes, die Kritik im Keim zu ersticken. Einwände zukünftiger Kollegen aus der Philosophischen Fakultät weist Borgolte im Tagesspiegel als „bevormundenden Paternalismus“ zurück. Er erklärt die Ausbildung deutschsprechender islamischer Religionslehrer und Imame am Institut zum Beitrag für innerislamische Pluralität und spielt damit der Bundesregierung in die Hände, deren Deradikalisierungsprogramme seit Jahren darin bestehen, den Islamismus mit noch mehr Islam austreiben zu wollen. Feuer mit Gegenfeuer zu bekämpfen funktioniert allerdings weder in der Schule noch an der Uni. Auch die erhofften ‚Made in Germany‘-Imame und Religionslehrkräfte sind eine Nebelkerze. Nimmt das Institut die geplante Gestalt an, werden die gleichen Inhalte vermittelt wie durch die neunhundert DİTİB-Imame bereits jetzt.

Öffentlicher Protest wäre das Mindeste, um der zunehmenden Akademisierung und Institutionalisierung islamischer Ideologeme, die dank der studentischen Tabuisierung jeder Islamkritik geschieht, Einhalt zu gebieten. Würden all die Gesinnungsantifaschisten, die sich als geisteswissenschaftlicher Nachwuchs an der Humboldt-Universität zu Berlin formierten, um im letzten Jahr den als rechtspopulistisch gebrandmarkten Professor Jörg Baberowski aus dem Safe-Space herauszustoßen, mit gleichem Engagement dem geplanten Institut für Islamische Theologie widersprechen, kämen sie ihrem antifaschistischen Selbstverständnis ausnahmsweise nahe. In der verbleibenden Zeit, in der die Universitätsleitung und die Gründungsinitiatoren über die Kompetenzverteilung diskutieren und sich nicht einig werden, muss gegen diese zusätzliche Zweigstelle konservativ-islamischer Orthodoxie interveniert werden.

Gegen jeden Antisemitismus Berlin und Antideutsche Aktion Berlin [ADAB] im März 2018

Kein Applaus für Scheiße

Trotz aller Beteuerungen und vielfach gezündeter Nebelkerzen wurde die Partei der Demokratischen Union (PYD) im Jahre 2003 auf direktem Befehl der eigentlich in der Türkei beheimateten Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) gegründet. Sie ist damit der organisatorische Wurmfortsatz der separatistischen Terrororganisation. Die Filiale im Norden Syriens wird ferngesteuert aus dem Hauptquartier und hängt wie ihre Mutterpartei ideologisch dem Personenkult um Abdullah Öcalan an. Selbstverständlich ist die PYD, wie die PKK, eine straff organisierte Kaderpartei. Alle wichtigen Funktionen haben loyale Mitglieder inne (1).

Abdullah Öcalan, der selbsternannte Anführer aller Kurden, nicht nur jener die in der Türkei leben, zog sich in der Vergangenheit schon einmal erfolgreich nach Syrien zurück. Nachdem im Juli 1979 in der Türkei eine Verhaftungswelle gegen führende Kader der PKK einsetzte, flohen einige Mitglieder, unter anderem der spätere Vorsitzende Öcalan, in das südliche Nachbarland. Unter dem Schutz des Assad-Regimes lebte er in Damaskus und baute von dort aus die terroristischen Strukturen der Organisation auf.

Als Israel im Jahr 1982 seine Armee in den Libanon schickte, kämpfte die PKK Seite an Seite mit den Palästinensern. Der – wenn auch im Vergleich zu anderen Terrororganisationen relativ geringe – Blutzoll sorgte für eine enorme Aufwertung der zahlenmäßig eher kleinen Truppe. Zu dieser Zeit fand die Ausbildung der Kämpfer in der von Syrien kontrollierten libanesischen Bekaa-Ebene statt. Solange sie noch keine eigene Basis hatten, trainierten die Separatisten gemeinsam mit den ebenfalls in der Gegend stationierten palästinensischen Terroristen. Nicht weit entfernt drillte die Hizbollah ihre Mitglieder. Darüber hinaus ist die Ebene seit Jahrhunderten als Anbaugebiet für gutes Haschisch bekannt, einem weltweit beliebten Exportschlager mit dessen Schmuggel sich die schiitischen Terroristen zum Teil finanzieren. In den selben Zeitraum fällt auch die Zusammenarbeit der PKK-Führung mit den unterschiedlichen syrischen Geheimdiensten (2).

Laut Schätzung von Experten wurden zehntausende Kämpfer unter Beobachtung und Anleitung des assadschen Sicherheitsapparates ausgebildet. Ab 1986 in einem eigenen Camp, der so genannten ‚Mahsum-Korkmaz-Akademie‘. Dank der umfassenden Unterstützung konsolidierte sich die PKK zusehends und forcierte ihre Strategie der militärischen Nadelstiche im Nachbarland.

Gleichzeitig war die Organisation Mitte der Achtziger Jahre mit unzähligen Machtkämpfen und Säuberungswellen beschäftigt. Wie vom sowjetischen Original bekannt, wurden die ehemaligen Genossen zu Geständnissen gezwungen und aufgrund dieser erpressten Aussagen verurteilt und hingerichtet. Nach unterschiedlichen Schätzungen wurden zwischen 1000 und 2000 Menschen bei internen Disziplinierungsmaßnahmen ermordet.

Ein Vergleich: Bei Gefechten mit den türkischen Sicherheitskräften starben innerhalb von zwei Jahren (1984 bis 1985) insgesamt 128 Kämpfer der PKK. Allein bei einem einzigen Ereignis im Jahre 1987 wurden 68 führende Kader erhängt (3).

Der syrische Bürgerkrieg

Seitdem die Aufstände gegen Assad im März 2011 begonnen hatten und sich blitzschnell im ganzen Land verbreiteten, war das Assad Regime auf die Hilfe der PKK/PYD angewiesen. Sie waren nicht mehr in der Lage, die kurdische Bevölkerung zu unterdrücken, weil das Regime mit anderen syrischen Gebieten beschäftigt war.(1)

Als der Aufstand in Syrien 2012 militärisch eskalierte, handelte die Regierung ein Abkommen mit der PYD aus. Die Partei sollte die politische, militärische und wirtschaftliche Verwaltung über die nordöstlichen Kantone übernehmen und gleichzeitig für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung sorgen. Das bedeutete konkret die Unterdrückung jeglicher Opposition. Neuralgische Punkte, wie zum Beispiel der Flughafen in Qamischli, blieben aber weiterhin in den Händen der regierungstreuen Truppen.

Die ideologische Legitimierung ihrer Herrschaft bildete die so genannte „Autonome Demokratische Selbstverwaltung“, kurz: der „demokratische Konföderalismus“. Eine beabsichtigte Irreführung vor allem für die im Westen beheimatete Unterstützerszene. Die zahlreichen neu aufgebauten lokalen Gremien dienen nicht etwa der Umsetzung der weltweit gepriesenen Basisdemokratie, sondern einer umfassenden Kontrolle der Bevölkerung. Anstatt transparente demokratische Strukturen aufzubauen, bestimmen loyale Autoritäten in den Kantonen die politische Entscheidungsprozesse.

Organisationen und Parteien die kritisch gegenüber dem Assad-Regime beziehungsweise der PYD eingestellt waren und sind, wurden weder in die neu strukturierte Verwaltung der kurdischen Gebiete noch in das Parlament eingebunden. Demonstrationen gegen die neuen Machthaber sind verboten. Unabhängige Journalisten, Aktivisten und Mitglieder oppositioneller Vereinigungen wurden entführt und gefoltert. Seit 2012 sind mindestens 30 politische Kritiker der PYD ermordet worden.

Internationale Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Humans Rights Watch berichteten in den letzten Jahren über die Schreckensherrschaft der neuen Lieblinge der internationalen Solidaritätsbewegung. Doch kaum jemand interessiert sich für die Berichte von Zwangsrekrutierungen, die Tatsache, dass Kindersoldaten in den Reihen der YPG kämpfen oder über die Vertreibung von ganzen Dorfbevölkerungen (4).

Mythos und Wahrheit

Ein häufig bemühtes Argument für die kurdische Selbstverwaltung durch die PYD ist der angebliche Schutz von religiösen und ethnischen Minderheiten. Ganz konkret dagegen spricht das Verhalten der YPG im Oktober 2015 in der Gegend von Tall Abyad. Amnesty International berichtete damals: „Mit der mutwilligen Zerstörung von Häusern, in einigen Fällen dem Niederbrennen ganzer Dörfer und der Vertreibung von Bewohnern ohne militärische Rechtfertigung missbraucht die Autonomieverwaltung ihre Macht und verstößt gegen internationales humanitäres Recht; solche Angriffe sind Kriegsverbrechen gleichzusetzen(5). Die betroffenen Dörfer waren größtenteils arabisch dominiert. Ihre Vertreibung wurde mit einer angeblichen Kollaboration mit dem Islamischen Staat (IS) gerechtfertigt, aber ein Beweis wurde nicht geliefert.

Abstrakt muss diese Minderheitenpolitik, „das Mosaik von Volksgruppen(5) wie es ein arabischer Bewohner von Manbidsch wohlwollend bezeichnet, als Ethnopluralismus auf lokaler Ebene denunzieren werden. Anstatt das Individuum zu schützen – vor der Unbill des Stammeswesen sowie religiösen Vorschriften – zementiert die PYD genau diese archaischen Verhältnisse und verleiht ihnen teilweise noch mehr Macht als zuvor. Als Vertreter der Minderheiten (seien es Armenier, Araber, Turkmenen oder Tscherkessen) werden die althergebrachten Autoritäten anerkannt und somit auch die überkommenen Traditionen, die angeblich durch die fortschrittliche Politik der PYD Stück für Stück zurückgedrängt werden.

Gerade die gesellschaftliche Rolle der Frau wird als Prunkstück der syrisch-kurdischen Emanzipationsbewegung hervorgehoben, nur leider entspricht das eher den Phantasievorstellungen westlicher Männer als der Realität. Frauen arbeiten zumeist in eigenständigen politischen und militärischen Strukturen. Die Trennung zwischen Frau und Mann wird strickt eingehalten. Eine Zusammenarbeit über Geschlechtergrenzen hinweg gibt es nur auf höchster Parteiebene. In den entscheidenden Gremien sind aber die Männer bestimmend, also im Hauptquartier und beim Militär.

Schwangerschaften innerhalb der militärischen Strukturen sind nicht erlaubt und führen zu harten Bestrafungen. Liebesbeziehungen werden ebenfalls nicht gern gesehen. Auch das angebliche Verbot der Polygamie ist nur eine Schimäre. Gegenüber der taz berichtet eine Mitarbeiterin der Organisation Kongra Star, dass wegen des „Mangels an jungen Männern“ einige Frauen sich auch auf eine Ehe mit bereits verheirateten Männern einlassen würden: „Wenn alle Beteiligten einverstanden sind, kann der Richter dieses Recht ausnahmsweise gewähren“(5).

Die vielfach gefeierten Fraueneinheiten der kurdischen Befreiungsbewegung sind für die einzelnen Kombattanten zumeist nur der Ausweg aus archaischen Zwangsverhältnissen. Anstatt als Teenager innerhalb der bäuerlichen Gemeinschaft zwangsverheiratet zu werden, fliehen sie direkt in die Arme einer Terrororganisation. Die dann erfolgende Indoktrination ist bestialisch: „Märtyrer zu sein ist das Beste, was es gibt. Angst ist etwas für eure westlichen Frauen in ihren Küchen(6), diktierte eine Kommandantin der YPG dem Journalisten Wes Enzinna ins Mikrofon. Junge Frauen die sich als Selbstmordattentäterin ‚opfern‘, werden hierzulande als Märtyrerinnen gefeiert, obwohl dies doch eigentlich den ideologischen Vorgaben widerspricht, wonach der Islamische Staat den menschlichen Leib verachtend als Waffe bereitwillig einsetzt, während die YPG doch zum Schutz der unzähligen bedrängten Menschen nur ihre Verteidigung organisiert.

Einen Märtyrerkult, egal welcher Art, gilt es nicht zu idealisieren, sondern zu kritisieren. Doch solche Widersprüche werden von den europäischen Unterstützern geflissentlich ignoriert, die wackeren Kämpferinnen gegen den Islamischen Staat (oder derzeit gegen die türkische Invasion) werden trotz alledem wie Postergirls im Internet herumgereicht.

Lunatic Fringe

Die jetzige Führung der PKK steht dem Iran nah und der Iran ist der Hauptunterstützer des syrischen Regimes. Daher war es der PKK/PYD möglich, ein Verbündeter von Assad zu sein.(1)

Im April des vergangenen Jahres erklärten zwei Kommandanten der Hisbollah, dass sie in der Vergangenheit mit der YPG mehrfach zusammengearbeitet hatten. Das Assad-Regime stritt zwar jegliche Absprachen mit der kurdischen Parteimiliz ab, die Hisbollah-Kommandanten erklärten jedoch, dass sie sich direkt mit der YPG „abgestimmt hatten, als diese in Nordsyrien gegen den Islamischen Staat vorgingen und sich Kämpfe mit syrischen Rebellen lieferten(7).

Nachdem die türkischen Armee vor wenigen Wochen im Kanton Afrin mit einem massiven Truppeneinsatz eindrang, kämpfte die YPG gemeinsam mit vom Iran finanzierten schiitischen Milizen und der Unterstützung durch die US-amerikanischen Truppen vor Ort. Diese ungewöhnliche Allianz wurde alsbald von Kämpfern der Hizbollah verstärkt. Der lachende Dritte im Bunde ist mal wieder der syrische Diktator Baschar Al-Assad.

Seine Truppen schießen gerade Ost-Ghouta sturmreif, rücken in Idlib gegen die mit der Türkei verbündeten jihadistischen Milizen vor und besetzen gemeinsam mit der YPG Stellungen in Afrin. Spätestens jetzt sollte klar sein: Der Aufstand gegen das ba’athistische Terrorregime droht nicht zu scheitern, er ist gescheitert. Die antiimperialistische Allianz Iran-Russland-Syrien-Hizbollah hat in weiten Teilen des Landes militärisch die Oberhand gewonnen. Es ist nur eine Frage der Zeit bis in der Arabischen Republik wieder jene Friedhofsruhe einkehrt, wie vor dem März 2011.

Den Freunden der kurdischen Sache sollte klar sein, dass die wie auch immer gearteten Autonomiebestrebungen nicht nur von der Türkei mit Vehemenz abgelehnt werden. Der Norden Syriens gehört nach Ansicht Assads untrennbar zu seinem Machtbereich. Spätestens wenn die letzten von sunnitischen Aufständischen gehaltenen Gebiete durch regierungstreue Milizen erobert werden, ist das Experiment demokratischer Konförderalismus in akuter Gefahr. Eines steht aber jetzt schon fest: die perfide Strategie der syrischen Machthaber und ihrer Verbündeten ist aufgegangen; divide et impera.

Antideutsche Aktion Berlin [ADAB] im März 2018

Anmerkungen:

(1)Aktuell werden die Entscheidungen von den PKK-Funktionären getroffen und die PYD führt sie lediglich aus. Die Befehlshaber und Entscheidungsträger in den kurdischen Gebieten in Syrien sind die Funktionäre der PKK. Darüber haben bereits viele westliche Journalisten berichtet, die vor Ort waren. Die Fotos von Öcalan hängen in den kurdischen Gebieten in Syrien überall.“ Jian Omar im Gespräch mit Arin Jaafar, Huffington Post, 03.11.2017

(2) Der syrische Geheimdienst konnte nicht nur auf den Erfahrungsschatz des Nazis Alois Brunner zurückgreifen, sondern wurde später auch durch Mitarbeiter der Staatssicherheit geschult.

(3)Die Geschichte der Arbeiterpartei Kurdistans“, Wikipedia und „Hinrichtungen in den Reihen der PKK“ von Helmut Oberdiek

(4)Amnesty International wirft Kurden Vertreibung vor“, ZEIT Online, 13.10.2015

(5)Demokratische Enklave in Nordsyrien“, Mireille Court, Erstveröffentlichung in Le Monde diplomatique, auf deutsch in der taz, 15.09.2017

(6)Utopia im Krieg“, Wes Enzinna, Philosophie Magazin Nr. 3/2016

(7)Syrien: Kurdische Partei kooperiert mit Hisbollah“, Thomas von der Osten-Sacken, Mena Watch, 03.04.2017

Gegen die Kollaboration mit den Mullahs!

Eine Kundgebung der Antideutschen Aktion Berlin [ADAB]
am Mittwoch den 1o. Januar 2018 um 18:00 Uhr
vor dem Auswärtigen Amt, Werderscher Markt 1, 10117 Berlin

Seit über einer Woche halten sie nun schon an, die Proteste auf den Straßen im Iran. Was als Aufstand gegen wirtschaftliche Verelendung und steigende Arbeitslosigkeit begann, entwickelte sich schnell zu einem Protest gegen das Mullah-Regime selbst. Die Protestierenden fordern einen militärischen Rückzug aus Syrien, sowie ein Ende der Finanzierung der Hamas und Hezbollah. Das Mullah-Regime beantwortete die Proteste mit Repression und Waffengewalt.

Die deutsche Politik, die sonst gern ungefragt mit moralischen Ratschlägen um sich wirft, schwieg. Vier Tage dauerte es, bis das Auswärtige Amt sich erstmals äußerte. Was dann kam war eine Empfehlung an das Teheraner Regime, doch besser „die Rechte der Protestierenden zu achten“, gefolgt von „Appellen an beide Seiten“ und den üblichen diplomatische Phrasen über „Dialog“ und „Zurückhaltung“. Zeitgleich waren die ersten toten Demonstranten zu beklagen.

Wer hat Euch verraten? Sozialdemokraten!

Die Aufstände sind ein Dolchstoß für die Mär von der freundlichen Regierung Hassan Rouhanis. Jenem Teheraner Präsidenten dem man gerne, entgegen jeder Evidenz, attestiert, er sei „gemäßigt“ oder gar „liberal“. Diese immer wieder vorgetragene Lüge wird nicht nur von Diplomaten bemüht, sondern auch von fast ausnahmslos allen deutschen Medien. Im selben Tenor wurde das Atomabkommen von 2015, welches der damalige Außenminister und Mitverhandler Frank-Walter Steinmeier einen „historischen Erfolg der Diplomatie“ nannte, größtenteils unkritisch befürwortet.

Der antisemitische Charakter des islamistischen Regimes in Teheran wird dabei gerne verleugnet. Das ist eine ideologische Meisterleistung, angesichts der Tatsache, dass man im Iran nie einen Hehl daraus gemacht hat, dass die Zerstörung Israels fester Bestandteil der eigenen Agenda ist. So erklärte etwa Ayatollah Ali Khamenei im Jahr 2001: „das beständige Thema des Iran ist die Eliminierung Israels in der Region.

Ökonomisch gesehen ist Deutschland seit der islamischen Revolution 1979 einer der wichtigsten Handelspartner des Iran. Durch die Aufhebung der Sanktionen im Rahmen des Atomabkommens wittert man hierzulande Milliardenumsätze. Doch diese wirtschaftliche Zusammenarbeit ist nur ein Teil der Erklärung. Deutsche Publizisten und sogenannte Nahost-Experten liefern dem Regime publizistischen Beistand, ohne selbst finanziell zu profitieren. Es ist Teil ihrer Ideologie, gegen Israel und in Allianz mit dessen Todfeinden zu stehen.

Brothers in Crime

Einem solchen Regime diplomatische und publizistische Schützenhilfe zu leisten, wohl wissend, was die Hezbollah, Hamas und andere vom Iran finanzierte und gesteuerte Truppen im Nahen Osten tun, ebenso wie die unverblümten Vernichtungsphantasien der Teheraner Führung wohlwollend zu ignorieren, spricht dafür, dass hier Überzeugungstäter am Werk sind.

Besonders der Sozialdemokrat und amtierende Außenminister Sigmar Gabriel prescht dabei immer wieder mit deutlichen Statements hervor. Seine obsessive Israelkritik, die im Vergleich zu seinem Umgang mit dem Iran wie blanker Hohn erscheint, spricht Bände und brachte ihm in Israel zu Recht den unehrenvollen Titel „Posterboy der Hamas“ (Jerusalem Post) ein.

Gegen das deutsche Appeasement gegenüber dem iranischen Regime und die Schützenhilfe der Nahost-Experten in den deutschen Medien gehen wir auf die Straße und fordern: Solidarität mit den Revoltierenden im Iran!

Kuschelkurs bis zum Suizid – Schweden und der politische Islam

Als Donald J. Trump am Samstag den 18.02.2017 vor seinen Anhängern über Probleme mit Flüchtlingen in Schweden sprach, war die Häme erst einmal groß. Zerbrochene „Wodka Absolut“ Flaschen, eine gesperrte Landstraße und viele weitere eher banale Missgeschicke und Probleme wurden massenhaft gepostet, um sich über seine Aussagen lustig zu machen(1).

Ein Twitterkommentar vom Abend des nächsten Tages, in dem Trump zum Ausdruck brachte, dass er seine Informationen aus dem Trailer einer bald erscheinenden Reportage des Regisseurs Ami Horowitz über Migration in Schweden hätte, wurde geflissentlich heruntergespielt oder ganz übergangen(2).

Und nun, nachdem ein Soldat des islamischen Staates in Schweden ein weiteres Massaker verübt hat, wollen wir einen Blick auf die Entwicklung des Landes werfen.
Es geht dabei um die letzten Jahre, eine Betrachtung der Liberalität der Gesetzgebung und die aktuelle, durchaus krisenhafte Situation in Schweden.

Schweden ist dem eigenen Selbstverständnis nach eine humanitäre Supermacht. Man interveniert auf der ganzen Welt, immer dort, wo nach dem eigenen Selbstverständnis Schwache von Starken bedroht werden oder politisch fragwürdige Systeme den Fortschritt bedrohen. So boykottierte Schweden ziemlich umfassend Südafrika während der Apartheid, entsendet heute Menschenrechtsbeobachter nach Südmexiko oder pumpt enorme Ressourcen in antiisraelische NGOs. Auch Frauenrechte sollten eine größere Bedeutung haben, so bestand die Außenministerin darauf eine „feministische Außenpolitik“ zu gestalten, was sich allerdings angesichts akuteller Vorwürfe als Farce herausstellt(3).

Alles in allem ist dieser schwedische Humanismus also ein sozialdemokratischer im schlechtesten Sinne. Als von Rassismus bedroht, versteht man hier vor allem Muslime. Sexistisch und homophob sind eigentlich nur weiße cis Männer (siehe Trump) und während Juden in z.B. Malmö seit Jahren Übergriffen, Beleidigungen und schlimmerem ausgesetzt sind(4), wird weiterhin exzessiv Propaganda gegen den jüdischen Staat betrieben(5).

Die humanitäre Supermacht Schweden hat im Laufe der Flüchtlingskrise, gemessen an der Einwohnerzahl, die meisten Flüchtlinge in Europa aufgenommen. Im Jahr 2015 waren es mehr als 160.000. Dennoch kannte auch damals der schwedische Einwanderungsliberalismus Grenzen. Die fangen interessanterweise da an, wo Einzelpersonen ganz offensichtlich und nachweisbar von dschihadistischen Mordbanden bedroht werden. Blogger aus Bangladesch, die sich aufgrund ihrer Islamikritik von dschihadistischen Todesschwadronen verfolgt sehen und auf Todeslisten stehen, welche offen im Internet zugänglich sind, bekommen in Schweden kein Asyl. Ein Blogger, der 2015 ein Visum beantragte, während Schweden 10.000ende von Flüchtlingen aufnahm, wurde von der Botschaft in Bangladesch nach Hause geschickt. Er wurde kurz darauf von einem Killerkommando mit Macheten erschlagen. Bei einem weiteren steht, obwohl er ebenfalls auf dieser Liste zu finden ist, die Abschiebung kurz bevor(6).

Diese mit klarer Parteilichkeit für den Islam gekennzeichnete Politik, ist aber auch umfassend im Inneren zu beobachten. So wurde höchstrichterlich das Hissen der IS-Fahne in der Öffentlichkeit erlaubt(7) und Rückkehrern des IS staatliche Unterstützung zugesagt, z.B. durch Übernahme des Führerscheins, Steuervergünstigung etc. (8). Zurückkehren kann jeder straffrei. Zu beweisen, dass jemand während seiner Zeit in Syrien oder dem Irak an Massakern beteiligt war, ist in diesem Fall Aufgabe der Staatsanwaltschaft. Bisher wurden von den 140 IS-Rückkehrern zwei verurteilt(9). Diese waren nicht in der Lage, sich von den Bildern, die ihre Beteiligung an Morden zeigten, zu trennen.

Ein besonders bizarrer Fall im Bezug auf den IS ist hierbei der Konvertit Michael Nikolai Skråmo. Diesen hatte der Staat als „Islamophobie-Beauftragten“ hauptamtlich beschäftigt. Er war ein beliebter Talkshowgast. Der junge Mann verließ jedoch im Jahr 2015 schwedischen Boden in Richtung des Kalifats(10). Das hinderte die Behörden nicht daran, ihm weiterhin Kindergeld zu überweisen, während Skråmo mit seinem Sohn in den üblichen Posen auf Fotos zu sehen war(11).

Ein Kurswechsel in der Politik Schwedens ist aber nicht zu erkennen, eher im Gegenteil: Während inzwischen Teile der Städte im Land zu NoGo-Areas werden(12), muss die Polizei in offiziellen Pressekonferenzen zugeben, dass sie nicht mehr in der Lage ist, die Bevölkerung zu schützen(13). Ein weiterer Schritt, den zunehmenden Problemen zu begegnen, ist eine neue Dienstanweisung. Diese verbietet der Polizei jegliche Merkmale in Bezug auf Herkunft der Tatverdächtigen etc. in ihren Fahndungsaufrufen zu platzieren(14).

Ein anderer Umgang mit dem Islam oder zumindest seinen mörderischen Vertretern ist nicht zu erwarten. Totschweigen scheint die einzige Lösung zu sein, die den offiziellen Stellen einfällt. Dabei zeigt gerade die gesamte Entwicklung, dass es höchste Zeit ist. Denn das „schwedische Modell“ wird auch in Bezug auf die Einwanderungspolitik von vielen Linken als Vorbild gesehen. Es wäre höchste Zeit, hier zu intervenieren und aufzuzeigen, was wirklich vor Ort passiert, anstatt das eigene Dogma über die Realität zu stellen. Es sind solche Prozesse, die einem den Wahnsinn der aktuellen, postmodernen Linken verdeutlichen.

Denn wenn nicht einmal eine Gesellschaft wie die schwedische das Wohlwollen der Islamisten besitzt – nachdem diese verhätschelt und hofiert wurden – spätestens dann sollte die Einsicht greifen, dass es kein Auskommen mit diesen Kräften geben kann. Ihr Wunsch – das war er schon immer – ist die Vernichtung jeder Gesellschaft, die sich nicht ihrem kollektiven Wahn unterwirft. Wer in Anbetracht dieser Erkenntnis weiterhin von „anti-muslimischem Rassismus“ spricht, oder den Vergleich mit anderen Religionen und deren blutigen Geschichten bemüht, der ist nicht nur blind für die Realität, er opfert auch die Werte, für die er einzustehen glaubt.

Unsere Gesellschaft ist es wert, um sie zu kämpfen. Wer die Ungleichheit von Menschen predigt, die Unterwerfung des Menschen unter ein Kollektiv fordert und diese Ordnung weltweit zementieren will, ist unser Feind. Ihm endlich mit offenem Visier zu begegnen, ist die Aufgabe eines jeden vernunftbegabten Menschen, nicht nur in Schweden, sondern überall in der Welt!

1) https://www.tagesschau.de/ausland/lastnightinsweden-101.html

2) In der Dokumentation von Ami Horowitz geht es in der Tat um „No Go-Areas für Polizisten und Journalisten“. Unter anderem wurde das Team von Horowitz beim Drehen dieser Doku angegriffen.
Trump bezog sich darauf wie nachher doch richtig gestellt wurde, dennoch wurde und wird weiterhin negiert, was dort vorgefallen ist und immer noch passiert. https://www.tagesschau.de/ausland/last-night-in-sweden-105.html

3) http://www.mena-watch.com/der-kollaps-der-feministischen-aussenpolitik-schwedens/

4) http://www.20min.ch/panorama/news/story/11672480

5) https://www.israelnetz.com/politik-wirtschaft/politik/2017/02/16/schweden-will-sondergesandten-ernennen/

6) https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5395814&s=&SuchRahmen=Print/

7) https://www.welt.de/politik/ausland/article158857486/Zeigen-der-IS-Flagge-in-Schweden-legal.html

8) https://www.welt.de/politik/ausland/article158915760/Stadt-in-Schweden-plant-Verguenstigungen-fuer-IS-Heimkehrer.html

9) http://www.faz.net/aktuell/politik/kampf-gegen-den-terror/syrien-rueckkehrer-schweden-zu-lebenslanger-haft-verurteilt-13965733.html

10) http://www.frontpagemag.com/point/251905/swedens-multicultural-center-expert-islamophobia-daniel-greenfield

11) Der Text hierzu ist aus einer schwedischen Zeitung, leider war auf Deutsch oder Englisch nichts zu finden: http://www.expressen.se/gt/svensken-stred-for-is—fick-barnbidrag-fran-staten/

12) http://telegraph.co.uk/news/2017/04/07/donald-trump-right-swedens-crime-immigration-problems/

13) https://www.youtube.com/watch?v=kuGiciGwF0Q

14) http://www.independent.co.uk/news/world/europe/swedish-police-are-not-allowed-to-give-descriptions-of-alleged-criminals-so-as-not-to-sound-racist-a6810311.html

Warum wir Linke über den Islam nicht reden können

Vortrag und Diskussion mit Sama Maani

Wie kommt es, dass viele Linke die Ablehnung des Islam als „rassistisch“ wahrnehmen – nicht jedoch die Ablehnung des Christentums? Dass Ressentiments gegen Türken oder Araber „Islamophobie“, Ressentiment gegen christliche Nigerianer jedoch nicht „Christentumophobie“ genannt werden? Warum wurden die Demonstranten des arabischen Frühlings in erster Linie als „Moslems“ bezeichnet, die Demonstranten der Occupy-Bewegung aber nicht als „christlich“? Warum reden wir, wenn wir vorgeben über den Islam zu reden, über alles mögliche andere (Terrorismus, Migration, „Integration“) – nur nicht über den Islam? Und: Was hat unser (Nicht-)Reden über den Islam mit unserer eigenen Beziehung zur Religion zu tun?

Der Vortrag mit Sama Maani ist organisiert von Association Progrès und dem FSR SoWi – Fachschaftsrat Sozialwissenschaften Göttingen.

05.05.2017 | 18:00 Uhr | T 01, Platz der Göttinger Sieben 2

Das Berliner Attentat und die deutsche Moral

Nach dem bislang erfolgreichsten Versuch des IS sich in die deutsche Öffentlichkeit zu morden – also nach dem vierten islamischen Anschlag in Deutschland 2016 – hat es der Islamische Staat nun doch endlich geschafft. Jedoch steht immer noch nicht fest, ob diese Kriegserklärung gegen die freie Gesellschaft überhaupt angenommen wird. Denn der Anschlag zielt allem Anschein nach auf das heilige deutsche Ehrenamt. Folgerichtig urteilte die Kanzlerin über den dschihadistischen Massenmord als „besonders widerwärtig gegenüber den vielen, vielen Deutschen, die tagtäglich in der Flüchtlingshilfe engagiert sind“1. Auch bei der staatlich geförderten Ahmadiyya-Gemeinde heißt es: „Mit Grauen, Entsetzen und Schmerz erfahren wir vom mörderischen Anschlag gegen Unschuldige. Es ist eine menschliche Tragödie, dass der Tat eines irregeleiteten Einzelnen, der ohne Reue und Skrupel handelte, Unschuldige zum Opfer gefallen sind. Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Hinterbliebenen der Todesopfer und den Verletzten. Möge Gott den unschuldig Leidenden beistehen und ihr Leid mindern.“2 Der Massenmord eines fehlgeleiteten, irren Einzeltäters trifft also das an sich selber gesundete Deutschland und die muslimische Minderheit.

Hierbei wird eine interessante Parallele sichtbar, die zwischen Islamist und Neo-Nazi besteht und die sich im Blick der multikulturellen Mehrheitsgesellschaft auf diese beiden vereint.
Der Neo-Nazi ist ein Störenfried, ein Sittenstrolch oder ein Schandfleck für das wiedergutgewordene Deutschland. Nachdem die Deutschen ihren kollektiven Massenmord an den Juden erfolgreich neu durchdacht, gleichzeitig aber eine heuchlerische Erinnerungskultur3 etabliert hatten, konnten sie nun endlich zur moralischen Supermacht Europas aufsteigen. Nicht nur, dass sie mit Hilfe großflächiger Stelenödnis oder überall präsenter Stolpersteine Hitler nachträglich verhinderten, auch die Flüchtlinge werden nun vor diesen Karren gespannt. Selbstgerecht bringen die Deutschen ihre Willkommenskultur gegen all jene unmoralischen Staaten Europas in Stellung, die es wagen, nicht vergleichbar viele Flüchtlinge wie der europäische Hegemon aufzunehmen. Jeder Brandanschlag, jede Pegida-/AfD-Demo, jeder einzelne rechte Übergriff unterläuft dieses moralische Ziel. Jede gegen diesen Konsens gerichtete Tat oder Aussage ruiniert das schöne Bild. Die Taten einer rechten Minderheit versauen also die harte, mühevolle Arbeit, die das multikulturelle Miteinander evozieren soll.

Das gleiche gilt für den Islamisten. Seine Tat zerstört ebenso dieses Bild. Während der Zentralrat der Muslime oder andere Islamlobbyisten die ganze Zeit äußern, wie friedfertig und tolerant der Islam sei, zerstört der Islamist genau diese Vorstellung einer schon angeblich im Koran angelegten Möglichkeit, mit dem Kuffar ohne Differenzen zusammenzuleben. Vor diesem Hintergrund sind islamische Anschläge eine unmögliche Angelegenheit, die dem gutwilligen deutschen Helfergeist schaden und zudem die hilflosen muslimischen Flüchtlinge denunzieren. Die Reaktion der deutschen Öffentlichkeit auf rechte, wie islamische Taten muss schon allein aus dieser Logik heraus die Realität vollständig verzerren. Egal ob Ansbach, Essen oder Würzburg, die Beweggründe wurden zwar zur Kenntnis genommen, dann aber im selben Atemzug relativiert. Es scheint als wären diese „irregeleiteten Einzelnen“ nur zufällig mit dem Islam in Kontakt gekommen. Ihre Religionszugehörigkeit wird ihnen aberkannt. Sie wird zur vorgeschobenen Rechtfertigung einer Gewalttat, da die guten Deutschen ein Nachsehen mit „irregeleiteten Einzelnen“ haben. Auch die staatsislamische Seite bestreitet nach jedem Massaker den islamischen Glauben der Täter. Im Falle von Anis Amri dürfte dies zwar schwieriger werden, ist aber, was im Zitat der Ahmadiyya-Gemeinde schon anklingt, nicht unmöglich.
Die deutschen Kulturrelativisten sind ebenfalls an vorderster Front mit dabei, wenn es darum geht, islamische Schandtaten zu verharmlosen. Zur Hilfe eilt ihnen dabei der Flüchtlingsstatus der Attentäter. Hier tut sich allerdings eine Ambivalenz auf, denn der Status der Attentäter wird gleichzeitig zum Problem, da er das Bild vom anständigen, dankbaren Flüchtling unterminiert. Aus diesem Grund wird Berlin als Anschlag auf die deutsche Helfermoral gewertet.

Zentraler erscheint jedoch, dass der Anschlag „den Rechten“ in die Hände spielt und das „harmonische Miteinander“ gefährdet. Als über dem „Unglück“ kreisende Geier, stellt sie die TAZ dar.4 Nichts an dem Anschlag scheint gefährlicher, als der vermeintliche Zulauf bei rechten Gruppen, die dann nämlich ein herbeihalluziniertes – oder gewünschtes – Pogrom an den Muslimen starten würden. So verwundert es nicht, dass islamische Anschläge in erster Linie als Krieg gegen den Islam gewertet werden und dass ein oberflächliches Bekenntnis gegen “Islamismus” und Gewalt ausreicht um einer tiefergehenden Diskussion über das Wesen des Islams zu entgehen. Stimmen, welche die Religion angreifen, lässt man nicht zu. Muslime gehen in der Regel dann auf die Straße, wenn ihre Religion „beleidigt“ wird, was allerdings das friedliche Antlitz des Islam bröckeln lässt.5 Der Wunsch nach dem Strafen von kritischen Stimmen ist nicht erst dem Islamischen Staat inhärent, sondern wird bereits in Deutschland praktiziert.6

Nicht zufällig treffen sich im Zuge des Anschlags von Berlin die deutsche und die muslimische Opfermentalität. Der Deutsche, der sich immer noch als Hauptopfer des Nationalsozialismus sieht, kann den islamischen Opferstatus nur allzu gut nachvollziehen und erhofft sich in der Relativierung islamischer Schandtaten eine Regenerierung der deutschen Volksgemeinschaft. Das langfristige Ziel ist die Eingemeindung der Umma in die Volksgemeinschaft, um der Welt und sich selbst die moralische Überlegenheit zu demonstrieren.
Nichts anderes sagt der Satz: „der Islam gehört zu Deutschland“.

  1. https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Mitschrift/Pressekonferenzen/2016/12/2016-12-20-erklaerung-merkel-breitscheidplatz.html [zurück]
  2. http://www.ahmadiyya.de/news/pressemitteilungen/art/ahmadiyya-muslim-jamaat-verurteilt-mutmasslichen-terroranschlag-in-der-bundeshauptstadt/ [zurück]
  3. http://makezoopay.tumblr.com/post/134816839859/aktuelles-german-gedenken; http://70years.blogsport.eu/texte/ [zurück]
  4. https://www.facebook.com/taz.kommune/photos/a.207013419357734.51100.171844246207985/1285153044877094/?type=3&theater [zurück]
  5. An dieser Stelle verweisen wir auf bekannte Beispiel wie die weltweite Reaktion von Muslimen auf die Salman Rushdies Buch und die Mohammed-Karikaturen. [zurück]
  6. Maul, Thomas: Die Macht der Mullahs. Schmähreden gegen die islamische Alltagskultur und den Aufklärungsverrat ihrer linken Verteidiger, Freiburg 2006, S. 45 ff; ein aktuelleres Beispiel: http://zentralrat.de/21108.php [zurück]

Der Wahnsinn der Anderen

Über die Psychopathologisierung islamistischer Attentäter.

In den letzten 10 Monaten gab es fünf mehr oder minder gelungene Anschläge in Deutschland. Im Herbst letzten Jahres griff in Berlin ein Islamist eine Polizistin mit einem Messer an, woraufhin ihr Kollege den Angreifer erschoss. Der 41-jährige Iraker saß zuvor im Gefängnis, weil er gemeinsam mit Komplizen einen Anschlag auf den damaligen irakischen Ministerpräsidenten Ijad Allawi in Berlin im Jahr 2004 plante.

Etwas bekannter sollten der versuchte Mordanschlag einer 16jährigen Hannoveranerin auf eine Bundespolizistin sowie der Sprengstoffanschlag auf einen Tempel der Sikhs in Essen sein. Obwohl die Salafistin erst kürzlich versucht hatte sich dem IS anzuschließen, ihr Bruder zeitweilig im Ausland im Gefängnis saß, weil er ebenfalls versuchte, sich dem IS anzuschließen, die Jugendliche mit marokkanischem Migrationshintergrund seit acht Jahren in der salafistischen Szene unterwegs ist, meldet die Staatsanwaltschaft gegenüber dem NDR am 04. März:

Wir gehen nicht davon aus, dass ein religiöser oder politischer Hintergrund besteht„, so Oberstaatsanwalt Thomas Klinge. „Es ist einfach eine Ermittlungsthese, weil wir verzweifelt auf der Suche nach einem Motiv sind.“ Es sei auch bekannt, dass das Mädchen im Ausland war. Ob es sich aber tatsächlich im türkisch-syrischen Grenzgebiet aufgehalten habe, sei unklar, sagte Klinge. Man ermittele nach wie vor in drei Richtungen: Eine psychische Erkrankung werde von den Ermittlern ebenso in Betracht gezogen wie eine spontane oder eben eine politisch-religiös motivierte Tat.“

Vor einem Monat griff ein Mann in München wahllos Passanten an, rief dabei „Allahu akbar“ und tötete einen Passanten. In der Presse werden die Ermittlungsbehörden wie folgt zitiert: „Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund haben sich bisher nicht erhärtet. Zeugen hatten berichtet, dass der Mann bei dem Angriff „Allahu akbar“ rief. Ein politischer Hintergrund wird aber trotzdem geprüft.“ (Die Welt, 10. Mai 2016)

Die ZEIT schreibt: „Der Mann, der bei München mehrere Menschen mit einem Messer attackiert hat, soll psychische Probleme gehabt haben.“ Keine zehn Tage später stach ein stadtbekannter Salafist ebenfalls in München auf Passanten ein. Surprise:

„Trotz des radikalen islamistischen Hintergrunds des Täters geht die Polizei aber nicht von einer politisch motivierten Tat aus. „Wir haben keine staatsschutzrechtlichen Erkenntnisse„, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch bei einer Pressekonferenz am Mittag. Vielmehr sei der Mann offenbar psychisch krank und auch bereits in psychiatrischer Behandlung. Zuletzt habe sich sein gesundheitlicher Zustand verschlechtert, hieß es.“ NTV, 20. Mai 2016

Die Psychopathologisierung islamistischer Attentäter wird sehr gerne von Sicherheitsbehörden, Medien und kulturrelativistischen Linken betrieben. Die Entmündigung der Attentäter hilft ihnen einerseits dabei, dass Ausmaß islamistischen Terrors soweit es geht auszublenden. Andererseits ist es Ausdruck der Tatsache, dass die in diesen Kreisen gepflegten politische Begriffe nicht einmal annähernd ausreichen, um solch eine »wahnsinnige« Tat zu analysieren. Die Verklärung, es könne sich bei den Attentätern nur um Menschen handeln, die psychische Probleme haben, ist dabei nur eine Krücke.

Es ist kein Geheimnis, dass salafistische und jihadistische Anwerber ganz gezielt psychisch labile Menschen rekrutieren oder immer wieder versuchen in den Gefängnissen Kleinkriminelle für ihre Zwecke zu missionieren. Der Versuch die Verbindung von Religion und Wahn zu ignorieren, endet letztlich in dem Wahnsinn islamistische Terroristen als »psychisch krank« zu diffamieren.

Eine besondere Bedeutung beansprucht der Fall, daß eine größere Anzahl von Menschen gemeinsam den Versuch unternimmt, sich Glücksversicherung und Leidensschutz durch wahnhafte Umbildung der Wirklichkeit zu schaffen. Als solchen Massenwahn müssen wir auch die Religionen der Menschheit kennzeichnen. Den Wahn erkennt natürlich niemals, wer ihn selbst noch teilt“, schreibt Sigmund Freud im »Unbehagen in der Kultur«.

Im Falle der 16-jährigen Hannoveranerin ist bei der Suche nach dem Motiv ihrer Tat herausgekommen, dass sie womöglich die erste, vom Islamischen Staat instruierte Attentäterin in Deutschland war. Im Nachtprogramm versteckt, als Teaser für eine Dokumentation über den IS in Europa, erklärte die Tagesthemen-Sprecherin am 30. Mai 2016 dem verdutzten Publikum diese interessante Nachricht. Seitdem herrscht wieder Funkstille.

Antideutsche Aktion Berlin im Juni 2016

Der Tölva-T(r)ick.

»Vor allem von männlichen Antideutschen wurde und wird in sozialen Netzwerken wiederholt auf vermeintliche oder tatsächliche Sexismen muslimischer Männer hingewiesen und sich dann gegenseitig in Form von Likes und Shares auf die digitalen Schultern geklopft«, behauptete der Autor Jan Tölva in der linken Wochenzeitung Jungle World. Doch weder im Artikel, noch in der darauf folgenden Diskussion, hielt er es für nötig, auch nur einen Beweis für seine steile These anzuführen. So what! Stattdessen windet er sich auf Facebook in Ausflüchten: »Das Ganze spielte sich auch eher in sozialen Medien und in Form von Wortmeldungen von Einzelpersonen ab. Namen nennen kann und will ich da aber keine.«

Tölva, der in der Vergangenheit nicht durch fundierte Ideologiekritik aufgefallen ist, schielt wie alle Populisten auf den Applaus eines bestimmten Rackets, an einem Erkenntnisgewinn ist er nicht interessiert. Es ist hinlänglich bekannt, dass nach den sexuellen Übergriffen in der Silvesternacht rassistische Kommentare – gerade im Cyberspace – massenhaft veröffentlicht und verbreitet wurden. Absurd wäre es anzunehmen, dass unter diesen Vollpfosten kein einziger sich als antideutsch definierender Einfaltspinsel gewesen ist. Aber der von Tölva ins Spiel gebrachte Topos des »männlichen Antideutschen« bleibt dabei genauso nebulös, wie die soziologischen Kriterien, die diesen erklären sollen.

Ohne Not diese Formulierung zu wählen, statt möglicherweise von »einigen antideutschen Armleuchtern« zu sprechen, soll suggerieren, dass »nicht-männliche Antideutsche« derartigen Kokolores niemals von sich geben würden. Wer bisher glaubte, selbst die absurdesten Vorwürfe gegenüber den Antideutschen aus dem EffEff zu kennen, der muss neidlos anerkennen, der T(r)ick, das äußerst beliebte Feindbild mit zur Hilfenahme eines solchen Kniffs zu denunzieren, erweist sich zumindest als äußerst innovativ. Doch ist er genauso unzutreffend, wie all die unzähligen Vorhaltungen zuvor.

Traumschiff Surprise

»So oder so bleibt der Beigeschmack, dass hier weiße, europäische Männer im Grunde wenig anderes tun, als sich gegenseitig zu versichern, sie seien viel fortschrittlicher und frauenfreundlicher als die zu einem monolithischen Block zusammengeschmolzenen Männer muslimischen Glaubens.« Jan Tölva, Jungle World 2/16

Projektionen sind tückisch, erweisen sich nur zu oft als Bumerang, weil sie das eigene geistige Panoptikum offenbaren. Den Habitus des Kritikers an »weißen, europäischen Männern« nimmt dem weißen, europäischen und männlichen Autor niemand ab. Fortschrittlich und frauenfreundlich sind in dieser Lesart ausschließlich diejenigen, die sich von den »männlichen Antideutschen« zunächst brav distanzieren. Das Spielchen der Zugehörigkeiten, Identitäten und Distinktionen kann beginnen. Surprise: Gewisse Teile der Leserschaft fühlten sich angesichts solcher Formulierungen gebauchpinselt, selbstverständlich klopfte man sich in diesen Kreisen »gegenseitig in Form von Likes und Shares auf die digitalen Schultern«. Say what? Mit Gesellschaftskritik hat das nichts zu tun, sondern mit der nicht nur in diesem Milieu üblichen Bestätigung der eigenen Ressentiments.

Zahlende Konsumenten wollen in ihrer täglichen Morgenlektüre lesen, was sie längst schon wissen. Sie erwarten die Bestätigung ihrer Identität. Passenderweise gibt es für jedes Töpfchen den optimalen Deckel: »Ausländer nehmen uns die Arbeitplätze weg«, »Männer sind Schweine« oder »die Banker an unserem Unglück schuld«. Jeder, der solche Vorurteile sein eigen nennt, hat die dementsprechende Hauspostille. Verbindendes Element ist die Verachtung des jeweils Anderen. Über den Horizont hinaus gehende Erkenntnisgewinne sind nicht erwünscht. Nur so bleibt das eigene Gedankengerüst stabil.


Die Kratzer in der Platte

»Während also ein Teil der queerfeministischen Szene weiterhin mit Antisemitismus kokettiert, geht solidarische Kritik auch insbesondere in ideologiekritischen Kreisen beinahe unter im immerwährenden Plätschern von Artikeln und Hinweisen auf das altbekannte islamische Frauenbild. Beispielhaft sind hier etwa die Behauptungen von »Islamexpertinnen« wie der ehemaligen Femen-Aktivistin Zana Ramadani, die im Interview mit der Welt die Frage, wie die »islamischen Werte« denn in die Männer reinkämen, wie folgt beantwortete: »Die Frauen haben die Werte, unter denen sie selbst oft gelitten haben, so verinnerlicht, dass sie sie sowohl an ihre Söhne als auch an ihre Töchter weitergeben.« Scheinbar unabhängig von der konkreten Debatte spielen ideologiekritische Islamkritiker ihre gewohnte Platte ab und bestätigen sich mal wieder in ihrer eigenen Identität, die sie in einer einseitigen, teilweise sexistischen Islamkritik ausleben. Wer Frauen, um ihrer selbst, jedoch gegen ihren Willen, das Kopftuch ausziehen möchte, aber auf kindisch-rebellische Art und Weise auf Begriffen wie »Hurensohn« besteht, hat vielleicht die Religionskritik formuliert, die man im hiesigen Queerfeminismus vermisst, blendet jedoch die real existierenden patriarchalen Verhältnisse aus.« Dora Streibl, Jungle World 4/16

Während-auch oder jedoch-aber-Sätze sind die absolute Krönung des ausgewogenen Sprechs. Das wissen alle Wohlmeinenden. Im ideologiekritischen Rhetorikseminar werden solche verbalen Missgeschicke als heiße Luft mit Stützrädern bezeichnet. So true! Die neue Mitte, eigentlich ein sozialdemokratisches Produkt des letzten Jahrhunderts, scheint im Rahmen des Retro-Trendes wohl wieder absolut angesagt zu sein. Wortklumpen wie »Hurensohn« waren allerdings niemals en vogue, noch werden sie es jemals sein. Zurück zum Gegenstand: Dora Streibl nutzt die hier zitierte Perle postmoderner Rhetorik, um einerseits klarzustellen, dass sie abgewogen, beinahe neutral, das Geschehen beurteilt und andererseits ist es der perfide Versuch, eine plausible Aussage, der von ihr durch Anführungszeichen herabgesetzten Islamkritikerin Zana Ramadani, völlig zusammenhangslos zu denunzieren.

Die Autorin konstruiert eine Kohärenz, die so nie existierte. Die meisten relevanten, »ideologiekritischen Islamkritiker« und antideutschen Gruppen veröffentlichten weder vorschnell irgendwelche Statements im Zusammenhang mit den Übergriffen in Köln zu Silvester, noch lebten sie massenhaft in den sozialen Medien ihre »einseitige sexistische Islamkritik« aus. Es herrschte vielmehr Schweigen im Walde. Die »gewohnte Platte« spulten dagegen die Kritiker »der Antideutschen« ab. Wie üblich ohne Substanz, »unabhängig von der konkreten Debatte«, statt dessen mit einem neuen Kniff. »Männliche Antideutsche« und »ideologiekritische Islamkritiker« sind die neuesten Kratzer, weshalb die emanzipatorische Platte einfach nicht rund laufen will.

Der Meta ihre Ebene.

»Komm mal runter man. Wir reiten den Staatsverrat gen Sonnenuntergang. Denn solange die Pegida marschiert, ist unser Magazin geladen und wieder geschmiert. Überall Missgunst und peinliche Argwohn. Wofür hat son Flüchtling eigentlich nen Smartphone? Brat mir einer nen Jauch, schlag mir einer…« Dendemann, Zurück #TheRappening

Wer aus feministischen Gründen rassistisch, beziehungsweise aus rassistischen Gründen feministisch argumentiert, der rüttelt kräftig am Ohrfeigenbaum. Dies gilt gleichwohl für solche Spezialisten, die glauben, Kritik am Islam bedeutet kollektive Vorverurteilung, deren Strafbedürfnis jenen Geisterfahrern gleicht, die einen »Todesstrafe für Kinderschänder«-Aufkleber in der Heckscheibe zu kleben haben oder behaupten, die Aufnahme von einer Million Flüchtlingen übersteige die Kapazität der größten Wirtschaftsmacht in Europa. Fuck you!

Ohne jetzt in sinnlosen Definitionsdebatten komplett zu versumpfen, Antideutsche sind die entschiedensten Gegner jeglichen Kollektivismus, verachten Stereotype und Ressentiments. Sie träumen nach wie vor von einer Assoziation der freien Individuen. Dies ist bestimmt keine neue Erkenntnis, muss aber angesichts der bescheidenen Zustände gebetsmühlenartig betont werden. Und wenn wir gerade bei den Selbstverständlichkeiten sind: Rassisten können möglicherweise »antideutsch« sein, aber Antideutsche niemals rassistisch. Over and out!

Antideutsche Aktion Berlin im Februar 2016

Es ist unser Ernst!

Es war einmal, dass die – richtige oder falsche – Idee die Massen ergreifen und begeistern mußte, um selber zur materiellen Gewalt zu werden wie 1789 oder 1917. Im Atomzeitalter, hieß die Botschaft, kommt die Geschichte ohne Ideen und ohne Massen aus – noch nie waren die Menschen so überflüssig. Kein Wunder daher, dass manche zum Islam, der Religion des Fatalismus, konvertieren, und viele etwas trübsinnig wurden.“ Wolfgang Pohrt

Kartoffelauflauf in der Innenstadt. Braun-rote Grütze überall. Menschen, die den Eindruck erwecken, sie hätten ein Ei am wandern, plärren lauthals Blödsinn ins Mikrofon. Es geht gegen die Juden, die weltweit Herrschenden. Und deren zahlreiche Handlager, wahlweise die NSA/USA, die deutsche Bundesregierung oder die Europäische Union. Nicht einmal hundert Aufgebrachte klatschen frenetisch. Der Zirkus ist in der Stadt. Ein paar Clowns verfrühstücken die amerikanische Außenpolitik auf Nutella-Niveau, aber kaum jemand will so richtig anbeißen. Der sich zur Masse halluzinierende Mob fällt in sich zusammen, eine richtige Bewegung wird daraus nicht. Der Mehrheit in Deutschland geht es nicht um den ‚Frieden auf der Welt‘, sondern um die äußerst komfortable Friedhofsruhe hierzulande. Dabei stören Querulanten nur.

Allerhöchstens die radikalsten Teile der erfolgreich sedierten Volksgemeinschaft können noch eine gewisse Aktivität auf der Straße entfalten. Die große Koalition ist das deutsche Wunschkonzert. Keiner tanzt aus der Reihe, es ist die perfekte Welle. Nigeria, Griechenland, Syrien, das Mittelmeer oder die Ukraine könnten sechs Häuserblocks entfernt liegen, wenn Ottonormalverbraucher noch einen gut gesicherten Nachschub an Chips, Bier und Unterhaltung hat, interessiert ihn das nicht die Bohne. Ruhe, Ordnung, Sicherheit 2.0. Kann kommen was will. Shopping Queen, Brennpunkt Familie und Circus Halligalli heißt das sich ständig wiederholende Programm innerhalb der eigenen vier Wände. Woche für Woche. Monat für Monat. Jahr für Jahr.

Ein gewisses Interesse an dem langatmigen Zinnober von linken Friedensbewegten, Verschwörungstheoretikern, Hippies, Esoterikern, Neonazis und anderen deutschen Narzissten bringt der Durchnittsdeutsche allerhöchsten auf wenn bei Spiegel TV darüber berichtet wird. Unterlegt mit dramatischen Bildern, einer aufgeregten Stimme aus dem Off und entsprechender Musik. Das dabei manchmal entstehende schlechte Gewissen wird wahlweise kompensiert mit einem Kasten Warsteiner oder einer Spende für Pro Asyl. Derzeit reicht es aus, damit die Mittelschicht ihren höchst willkommenen Distinkstionsgewinn gegenüber dem Plebs einstreichen kann, einfach nur die alten Klamotten auszumisten. Anstatt in der Mülltonne zu landen, dürfen nun einige glückliche Flüchtlinge diese Altkleidersammlung neu auftragen.

Ein Fall für die Antifa?

Deutlich als Gegner*innen der Veranstaltung war eine Gruppe von Antifaschist*innen zu erkennen, die sich mit selbst gebastelten Hüten aus Alufolie über die Nähe der ‚Friedensbewegung 2014‘ zu obskuren Verschwörungstheorien über ‚Chemtrails‘ und ähnlichem lustig machen wollten. Da sie aber auch gleichzeitig mit vollem Ernst Israel- und USA-Fahnen schwenkten und mal ‚lustige‘ und mal ernste Zwischenrufe abgaben, wirkte der Protest nicht sehr stimmig.“ ‚Autonome Skater*innen‘ auf Indymedia

Wenn der Gegenstand der Kritik unter aller Kritik ist, bleibt allerhöchstens noch die Satire. Es ist unser Ernst. Jugend trainiert für Karneval ist die ganz und gar falsche Antwort auf das kollektive Schattenwerfen der deutschnationalen Gartenzwerge. Nicht nur weil der eigene Auftritt völlig lächerlich ist. Es adelt stattdessen diesen schlecht organisierten Wahnsinn zu einer realen Gefahr. Dabei gilt: Die gesellschaftliche Relevanz des Gegenstandes antideutscher Kritik sollte über die einzusetzende Mittel entscheiden. Dieses versprengte Häuflein komplett Bekloppter verdient jedoch noch nicht einmal unseren Hohn und Spott. Einfach links liegen lassen ist in diesem Falle das Beste. Professionelle Satiriker erledigen schon den Rest.

Wenn der Vollzeitirre Ken Jebsen behauptet, ständig in Berlin von Antideutschen körperlich bedrängt zu werden, versucht er damit nur seine Stellung als bedeutender, ‚investigativer Enthüllungsjournalist‘ herauszukehren. Nicht nur in diesem Zusammenhang ist einzig der Wunsch Vater des Gedankens. Weder der Mossad, die CIA, noch ernstzunehmende Antideutsche arbeiten sich an einem solch unbedeutenden Subjekt ab. Es gibt in diesem Land ganz andere Themen: geschichtsrelativierende Historiker, Auftritte von Tayip Erdogan und seinen Spießgesellen, die christlich-konservative Zivile Koalition, salafistische Prediger, deutsche Vertriebene in vierter Generation, Veranstaltungen antizionistischer ML-Organisationen, Esoteriker jeglicher Couleur, deutsch-iranische Wirtschaftsforen, holocaustrelativierende Tierschützer sowie jeder Auftritt von Jakob Augstein in der Öffentlichkeit. Hier gilt es zu intervenieren!

Für die Berliner Republik?

In einem misslungenen Beitrag für die Jungle World hat kürzlich die Antideutsche Aktion Berlin ein Ende der Eventpolitik gegen den Berliner Quds-Marsch gefordert. Wir teilen die Abscheu gegen das Mitmachen an sich, von linken Bündnissen ganz zu schweigen. Wir mobilisieren trotzdem gegen den Aufmarsch der antisemitischen Internationale, und beteiligen uns an der bundesweiten Kampagne Schall und Wahn.“ Bündnis gegen Antisemitismus Duisburg

Wie jedes Jahr mobilisiert – trotz aller Kritik – ein ‚bundesweites Bündnis‘ gegen den „größten antisemitischen Aufmarsch Deutschlands“, darunter macht man es nicht. Rund tausend Demonstranten, mehr oder weniger instruiert vom Iran, werden in der Mitte Berlins erwartet. Im letzten Jahr stellte die association antiallemande nach einem Selbstversuch im antifaschistischen Anti-Alquds Bündnis völlig zurecht fest: „Wem es aber ernst ist damit, den antisemitischen Mobs zu begegnen, der wird darüber reden MÜSSEN, was in der Al-Nur Moschee gepredigt wird – der wird darüber reden MÜSSEN, wie und warum die muslimischen Communities sich zunehmend radikalisieren und der wird nicht zuletzt endlich sich eine materialistische und rückhaltlose Islamkritik aneignen MÜSSEN“. (1)

Zu dieser Einsicht kamen die Genossen, nachdem sie erleben mussten, dass es diesem Bündnis nicht für möglich erschien, Islam zu sagen ohne gleichzeitig Islamophobie zu sekundieren und dass man sich dort, statt auf den Antisemitismus des islamistischen Mob auf der Straße, lieber auf Jürgen Elsässer und andere politische Randgestalten konzentriert. Womit – ob bewusst oder nicht – jene antideutschen Antifaschisten, die beherzt diesem alljährlich stattfindenden Treiben entgegentreten, die weltoffene Bundesrepublik Deutschland, welche erfolgreich ihre ‚Lehren aus der Vergangenheit‘ gezogen hat, repräsentieren, anstatt – wie proklamiert – die deutschen Verhältnissen zu denunzieren.

Kein Wort über den grassierenden Antisemitismus, den Hass auf Israel in diesem Lande und die ständig schwindende Gegenwehr. Als Beispiel: Keine zehn Kilometer entfernt vom Demonstrationsort befindet sich in Steglitz die Treitschkestraße (2), deren Umbenennung am Widerstand der örtlichen Bevölkerung sowie einer Koalition von CDU und Bündnis 90/Die Grünen scheiterte (3). Ein Skandal? Keineswegs. „Antisemitismus war immer zunächst ein Phänomen der Gebildeten. Er ging von den Schreibtischen der Gelehrten aus, von den Theologen und Hofpredigern, von Philosophen, Juristen und Journalisten“ (4). Also genau jenem Milieu, welches heutzutage hauptsächlich von den Grünen repräsentiert wird und aus dessen Gebärmüttern die Organisatoren der Gegenaktivitäten zum Al-Quds-Marsch zumeist entstammen.

Wissen sie nicht, was sie tun?

Khomeinis Anspruch, den alQuds-Tag als sogenannten „Revolutionsexport“ in die gesamte Welt zu tragen, um der islamistischen Utopie einer „Weltgemeinschaft der Muslime“ (Umma) näher zu kommen, wurde mit der Etablierung des Aufmarschs u.a. in den USA, Großbritannien und Deutschland zwar vorangetrieben, glücklicherweise jedoch nie dem Anspruch nach erreicht. Dennoch ist dieser Massenaufmarsch, an dem sich seit 36 Jahren weltweit Millionen Personen beteiligen, als globales Phänomen zu verstehen und bleibt nicht auf Iran beschränkt.“ Berliner Bündnis gegen den Al Quds-Tag, 2015

Selbstverständlich ist das Atomprogramm des Iran eine Gefahr für die Sicherheit Israels und seiner Nachbarn, aber die alljährliche Al-Quds-Demonstration in Berlin ist es ganz bestimmt nicht. Dies gestehen sich die Organisatoren sogar selbst ein. Das iranische Unterfangen, eine globale Allianz aller muslimischen Glaubensrichtungen gegen die sunnitischen Konkurrenten, zu etablieren ist längst gescheitert. Spätestens seit dem sich im Jemen, dem Irak oder in Syrien Sunniten und Schiiten gegenseitig an die Gurgel gehen, ist der Traum der vom Iran dominierten „Weltgemeinschaft der Muslime“ – regional und global – endgültig ausgeträumt.

Im Nahen Osten findet stattdessen ein Wettlauf um neue Bündnispartner statt, zum Teil jenseits der üblichen Pfade. Rußland, Iran, China und Israel sind dabei die wichtigsten Player. Während sich zarte Bande zwischen Israel und einigen sunnitischen Ländern der Region entwickeln, forciert insbesondere Rußland wirtschaftlich, politisch und militärisch seine Unterstützung des Irans und dessen Verbündeter. Die deutsche Wirtschaft hat dabei zunächst das Nachsehen. Damit sich dies bald ändert, setzt vor allem die deutsche Delegation in Wien all ihre Bemühungen darauf, die Sanktionen endlich zu beenden. „Die großen Dax-Unternehmen scharren schon mit den Hufen“, beschreibt Michael Tockuss, Vorstand der deutsch-iranischen Handelskammer, die derzeitigen Situation äußerst treffend. Vom Iran gesteuerte antisemitische Demonstranten die durch die deutsche Hauptstadt marschieren, sind deshalb wenig hilfreich – weder für die Mullahs, noch die deutsche Wirtschaft. Umso erfreulicher für beide, dass in Deutschland eine vielfältige ‚Zivilgesellschaft‘ gegen dieses antizionistische Treiben aufbegehrt.

Deutschland war für den Iran ein extrem wichtiger Handelspartner. Wenn die aktuellen Verhandlungen über das iranische Atomprogramm dazu führen, dass die Sanktionen gegen das Regime in Teheran gelockert oder ganz aufgehoben werden, profitieren selbstverständlich deutsche Unternehmen davon, aber an erster Stelle die Machthaber in Teheran. Auf der Verliererseite steht dann – neben der Opposition im Iran und jenen Menschen, die im Jemen, Irak, Syrien und Libanon unter vom Iran unterstützen Hilfstruppen leiden – vor allem Israel. Hier liegt die Gefahr und nicht in einer Demonstration am Al Quds-Tag.

Ein Beispiel für die engen Bande zwischen iranischer und deutscher Wirtschaft ist der 1934 gegründete Nah- und Mittelost-Verein e.V. (NUMOV). Diese Vereinigung ist in Deutschland eine der wichtigsten Zusammenschlüsse zur Förderung des deutsch-iranischen Handels. Im Vorstand sitzen Vertreter vieler deutscher Großunternehmen. Ehrenvorsitzender ist Gerhard Schröder, der sich seit Jahren gegen Sanktionen und für den Ausbau des Handels mit der Islamischen Republik Iran ausspricht. Anstatt einmal im Jahr gegen den Al-Quds-Tag zu demonstrieren, gilt es die deutsche Wirtschaft und ihre Lobbyisten, die seit Jahren für ein Ende der Sanktionen plädieren, endlich aufs Korn zu nehmen.

Antideutsche Aktion Berlin im Juli 2015

Anmerkungen:

(1) Es konnte kein Konsens erreicht werden, association antiallemande Berlin
(2) Die Juden sind unser Unglück, Uffa Jensen, Die Zeit
(3) Anwohner stimmen gegen Umbenennung der Treitschkestraße, Cay Dobberke, Der Tagesspiegel
(4) Der gebildete Antisemit, Joachim Frank, Frankfurter Rundschau